Leitartikel

Was man von Ärzten und Apothekern auf dem Land lernen kann

Apotheke
ApothekeStanislav Kogiku
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Indem die Ärzte- und Apothekerkammer auf Konfrontation gehen, entlarven sie ihre mangelnde Konfliktkultur. Wie man es besser macht, zeigen viele ihrer Mitglieder.

Wüsste man es nicht besser und würde sich seine Meinung lediglich anhand der Äußerungen von Standesvertretern bilden, könnte man sich fragen, warum auf dem Land nicht schon eine Apotheke oder Ordination brannte. Derart verhärtet wirken die Fronten. So bezeichnet Apothekerkammerpräsidentin Ulrike Mursch-Edlmayr ärztliche Hausapotheken als „die schlechteste und am wenigsten nachhaltige Lösung“. Für Ärztekammervizepräsident Johannes Steinhart, zuständig für den niedergelassenen Bereich, ist diese Aussage „in geradezu absurder Weise durch Eigeninteressen motiviert“. Tatsächlich sei es „genau umgekehrt“.

Hintergrund des Konflikts ist die Forderung der Ärztekammer nach einer Liberalisierung des Apothekengesetzes aus dem Jahr 2006 – vor allem zweier Punkte: den Wegfall der Klausel, wonach Hausärzte keine Apotheke betreiben dürfen, wenn sich im Umkreis von sechs Straßenkilometern eine öffentliche Apotheke befindet; und die Streichung des Gebietsschutzes, also die Grenze von 5500 Menschen, die einer Apotheke als potenzielle Kunden verbleiben müssen, bevor eine neue bewilligt wird. Dadurch sollen Hausarztordinationen auf dem Land attraktiver für junge Mediziner werden. Die Apothekerkammer ist strikt dagegen und befürchtet, dass eine Liberalisierung fast die Hälfte der Apotheken gefährden würde.

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