Unsicherer Auftritt

Trump weist Spekulationen über seine Gesundheit an 74. Geburtstag zurück

Trumps Rede an der US-Militärakademie West Point
Trumps Rede an der US-Militärakademie West PointAPA/AFP/NICHOLAS KAMM
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Auslöser für die Gerücht um seinen Gesundheitszustand waren Aufnahmen davon, wie Trump nach einer Rede an der Militärakademie West Point nur äußerst zögerlich und offenbar mit Schwierigkeiten die Bühnenrampe herunter geht.

Ausgerechnet zu seinem 74. Geburtstag am Sonntag hat sich US-Präsident Donald Trump mit Spekulationen über seinen Gesundheitszustand konfrontiert gesehen. Auslöser waren Aufnahmen davon, wie Trump nach einer Rede an der berühmten Militärakademie West Point am Samstag nur äußerst zögerlich und offenbar mit Schwierigkeiten die Bühnenrampe herunter geht.

Das Thema Alter und körperliche Fitness könnte eine Rolle im Präsidentschaftswahlkampf spielen.

Verschiedene US-Medien thematisierten auch, dass der Präsident während seiner Rede in West Point beide Hände gebraucht habe, um ein Glas Wasser an die Lippen zu führen. Zudem habe er Artikulationsschwierigkeiten beim Namen des Weltkriegsveteranen Douglas MacArthur gehabt.

Trump reagierte noch am Samstagabend auf die Spekulationen und wies diese zurück. Die Rampe von der Bühne herunter habe kein Geländer gehabt, sie sei "sehr lang und steil und vor allem sehr glitschig" gewesen, schrieb er im Online-Dienst Twitter. "Das Letzte, was ich tun wollte, war zu fallen, damit die Fake News darüber lachen", schrieb der Präsident, der die Medien regelmäßig als "Fake News" beschimpft. Trump fügte hinzu, die letzten drei Meter der Rampe sei er sogar "gerannt". Reporter vor Ort gaben indes an, das Wetter sei trocken gewesen, zudem sei die Rampe nicht besonders steil gewesen.

Gerüchte über Demenz und Schlaganfall

Es ist nicht das erste Mal, dass Trumps Gesundheitszustand in Frage gestellt wird, insbesondere von seinen politischen Kritikern. Dabei reichten die Spekulationen von früher Demenz bis hin zu einem leichten Schlaganfall.

Ende Mai schien Trump bei einer Kranzniederlegung auf dem Nationalfriedhof in Arlington Probleme zu haben still zu stehen. Einige Kommentatoren mutmaßten aber, Trump könne lediglich erschöpft gewesen sein. Der Auftritt erfolgte zudem zu einem Zeitpunkt, zu dem der Präsident bekanntgegeben hatte, er habe das Medikament Hydroxychloroquin eingenommen. Trump ging trotz fehlender medizinischer Nachweise davon aus, dies könne vorbeugend gegen eine Corona-Infektion helfen. Zu den Nebenwirkungen des Mittels zählen Schwindel und Übelkeit.

Die Gesundheit des US-Präsidenten wird immer eingehend beobachtet, und Trump wirkte bisher vergleichsweise fit für sein Alter. Die Ergebnisse einer Routineuntersuchung waren erst vor einigen Tagen vorgelegt worden. Demnach hat Trump mit 110 Kilogramm zwar Übergewicht, die übrigen Werte lagen aber im Normalbereich.

Trump hat sich in der Vergangenheit regelmäßig über den Gesundheitszustand seines voraussichtlichen demokratischen Herausforderers bei der Präsidentschaftswahl im November, Joe Biden, lustig gemacht. Biden ist drei Jahre älter als Trump.

Trump war bei seinem Amtsantritt im Jänner 2017 der bisher älteste Präsident der Vereinigten Staaten. Angesichts des Alters sowohl von Trump als auch von Biden könnte die Frage der körperlichen Fitness im Wahlkampf eine große Rolle spielen.

(APA)

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