Die Coronakrise hat beim börsennotierten Cateringunternehmen Do&Co im Geschäftsjahr 2019/20 ein tiefes Loch in die Kasse gerissen und erstmals in der Unternehmensgeschichte für einen Verlust gesorgt.
Caterer Do&Co hat im Geschäftsjahr 2019/20 einen Verlust von 24,9 Millionen Euro geschrieben nach einem Gewinn von 26,4 Millionen Euro im Vorjahr. Für das Geschäftsjahr soll es keine Dividende geben. "Ein weltweiter Konjunktureinbruch und die wirtschaftlichen Folgen der Covid-19 Pandemie belasten das Ergebnis," schrieb das Unternehmen am Dienstag in seinem Geschäftsbericht. "Obwohl der Konzern in 21 Ländern in drei unterschiedlichen Geschäftsbereichen mit verschiedenen Vertriebskanälen tätig ist, waren mit einem Schlag alle Geschäftsaktivitäten gleichzeitig betroffen und brachten das gesamte Geschäft zum Erliegen." So habe Do&Co alle Restaurants weltweit schließen müssen, Großveranstaltungen wurden abgesagt. Aufgrund der Reisebeschränkungen sei auch das Airline-Catering quasi stillgestanden.
Vor diesem Hintergrund seien Sonderabschreibungen aufgrund von Werthaltigkeitsprüfungen vorgenommen und Risikovorsorgen getroffen worden. Hinzu seien Einmaleffekte aufgrund von bereits eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen, Vorlaufkosten für das Catering für British Airways und für Iberia sowie Rechtsberatungskosten für M&A-Projekte gekommen.
"Zusammengefasst belasten alle Sondereffekte das EBITDA in Höhe von 35,96 Millionen Euro, das Ebit in Höhe von 51,76 Millionen Euro und das Konzernergebnis in Höhe von 40,21 Millionen Euro", so Do&Co. Dementsprechend fiel das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen im Jahresvergleich um 12,8 Prozent auf 70,1 Millionen Euro und das operative Ergebnis (Ebit) drehte von plus 51,5 Millionen Euro im Vorjahr auf minus 1,9 Millionen Euro.
Das Ergebnis vor Steuern belief sich auf minus 16,4 Millionen Euro, nach plus 48,64 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz legte dagegen um 10,3 Prozent auf 935,37 Millionen Euro zu.
Geschäft weiter starkt belastet
Für das laufende Jahr 2020/21 geht das Unternehmen davon aus, dass die Coronakrise das Geschäft weiter stark belasten wird. Vor allem das Airline Catering Geschäft werde wohl für längere Zeit nicht auf Vorkrisenniveau zurückkehren, so der Caterer. Es seien jedoch im Zuge der Krise bereits Maßnahmen zur Senkung von Personal-und Materialkosten getroffen worden, darunter auch Kurzarbeit und Kündigungen. Bereits im April war bekannt geworden, dass das Unternehmen 650 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt und 150 gekündigt hat.
Zudem arbeite das Unternehmen in allen Bereichen an neuen Geschäftsmodellen, um trotz der Krise wettbewerbsfähig zu bleiben. Eine Dividende werde es für das Geschäftsjahr 2019/20 nicht geben.
(APA)