Leitartikel

Journalismus für den Kopf, soziale Medien für das Gefühl

Präsident Donald Trump.
Präsident Donald Trump.The Washington Post via Getty Im
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Das Ende des neutralen, also objektiven Journalismus wird soeben ausgerufen. Dabei ist dieser kühle Journalismus gerade in Krisen so wichtig.

Guter Journalismus muss sich nicht erklären. Guter Journalismus erklärt sich von selbst. Diese selbstbewusste und beruhigende Weisheit stimmt nicht mehr. Mit der wachsenden Bedeutung der sozialen Medien, in und auf denen jeder Journalist spielen kann, war es mit der ohnehin überschätzten Hegemonie klassischer Medien vorbei. Von den jeweiligen Rändern des gesellschaftspolitischen Spektrums aus frisst sich das Misstrauen gegenüber der vermeintlichen Deutungshoheit in Richtung Mitte. Unter dem Schlachtruf „Fake News“ und mit breiter Manipulation von Inhalten auf sozialen Medien wurde nicht nur Donald Trump Präsident, sondern Staaten wurden destabilisiert und Gesellschaften beeinflusst.

Die einzig logische Konsequenz daraus ist, noch stärker auf die Regeln des Qualitätsjournalismus zu setzen, also auf die strikte Trennung von Information und Kommentar, auf das alte, wichtige Ringelspiel Check, Re-Check, Double-Check, auf vollkommene Transparenz, so diese nicht dem Quellenschutz widerspricht, und auf unseren Grundsatz „Audiatur et altera pars“, also auch immer die Gegenseite zu Wort kommen zu lassen. Medien wie „Die Presse“ versuchten und versuchen das täglich zu bewerkstelligen. Mitunter gelingt dies nicht, was einzugestehen ist, denn genau das ist ein weiteres Antidot gegen Verschwörungstheorien und Lügenpresse-Vorwürfe: Fehlerkultur und Selbstkritik.

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