Coronavirus

Reisewarnungen für Ägypten, Bangladesch und Chile

APA/AFP/KHALED DESOUKI
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Für insgesamt 24 Länder liegt eine Reiswarnung des Außenministeriums vor. Schallenberg (ÖVP) betont, dass bereits getroffene Grenzöffnungen wieder zurückgenommen werden können.

Das Außenministerium hat am Samstag wegen der Ausbreitung des Coronavirus ReisewarnungenfürÄgypten, Bangladesch und Chile verhängt. Für alle drei Länder wird der Reisehinweis von der bisherigen Sicherheitsstufe 4 (Hohes Sicherheitsrisiko) auf Stufe 6 (Reisewarnung) erhöht, wie das Außenministerium mitteilte.

Grund für die Maßnahme sind die steigenden Infektionszahlen in den drei Ländern. Im beliebten Urlaubsland Ägypten seien seit Mai die Fallzahlen täglich gestiegen, so das Außenministerium. Der Höhepunkt der Epidemie werde derzeit auf Mitte Juli geschätzt. Außerdem entspreche das ägyptische Gesundheitssystem nicht dem mitteleuropäischen Standard.

Auch in Chile würden die Infektionsraten derzeit sehr rasch und stark ansteigen, die Krankenhäuser seien völlig überlastet, hieß es. Über den Großraum Santiago, wo 72 Prozent der Infektionen festgestellt wurden, wurde deshalb bereits eine Quarantäne verhängt. Bangladesch ist laut Außenministerium derzeit neben Indien der zweite Covid-Hotspot Südasiens. Trotz des wochenlangen Lockdowns hätten sich die Zahlen der Neuinfektionen seit März nicht verringert, seit der Öffnung des Landes aus wirtschaftlichen Gründen am 30. Mai sei ein noch steilerer Anstieg der Infektionskurve zu verzeichnen.

Reisewarnung für 24 Länder

Damit gelten derzeit wegen der Corona-Pandemie Reisewarnungenfür insgesamt 24 Länder. Neben den drei neu hinzugekommenen Ländern wird weiterhin von Reisen nach Weißrussland (Belarus), Brasilien, Ecuador, Großbritannien, Indien, Indonesien, Iran, Mexiko, Nigeria, Pakistan, Peru, Philippinen, Portugal, Russland, Schweden, Senegal, Spanien, Südafrika, Türkei, Ukraine und USA gewarnt. Zu dem gilt weiterhin eine partielle Reisewarnungfür die norditalienische Region Lombardei sowie die chinesische Provinz Hubei.

Die Reisewarnungfür Spanien soll am Sonntag aufgehoben werden. Künftig gilt in dem Urlaubsland am Mittelmeer wie für fast alle anderen europäischen Ländern nur mehr die Sicherheitsstufe 4. Gleichzeitig werden das Landeverbot für ankommende Flugzeuge aus Spanien und die Auflagen bei der Rückkehr aus Spanien nach Österreich aufgehoben.

Trotzdem betonte das Außenministerium, dass es weiterhin "dringend von allen nicht notwendigen Reisen, insbesondere von allen Urlaubsreisen" abrate. Rechtlich hat der Hinweis aber aus Sicht des Außenamtes aber "überhaupt keine Konsequenzen". Der Reisehinweis sei ein "Appell an die Eigenverantwortung, mehr nicht", wie Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) diese Woche betonte.

Grenzöffnungen können auch wieder zurückgenommen werden

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hat neuerliche Grenzschließungen in der Coronakrise nicht ausgeschlossen. "Nur weil wir jetzt Staaten auf Grün gesetzt haben, heißt nicht, dass wir die Situation nicht weiter genau beobachten", sagte Schallenberg. "Wenn es notwendig ist, werden wir natürlich auch wieder entsprechende Maßnahmen setzen."

"Natürlich ist es unser Ziel, dass es nicht wieder dazu kommt", sagte Schallenberg zu Grenzschließungen. "Unser Ziel ist es, möglichst schnell die Reisefreiheit wieder herzustellen. Das ist im 21. Jahrhundert kein Luxus, das ist eine Notwendigkeit", betonte er. Allerdings sei jeder Öffnungsschritt "mit einem gewissen Restrisiko verbunden". Man sei bei der Pandemie "noch nicht über den Berg".

Schallenberg zeigte sich aber zuversichtlich, dass etwaige Ausbrüche "lokal oder zumindest regional" unter Kontrolle gebracht werden könnten und ein "Überschwappen" auf andere Länder verhindert werden könne. Zugleich baut er auf die in der ersten Welle gewonnenen Erfahrungen. "Im Fall einer zweiten Welle bin ich zuversichtlich, dass wir auf europäischer Ebene ganz anders reagieren würden (als bei der ersten Welle, Anm.)." Die EU-Staaten würden dabei "sehr viel koordinierter" vorgehen.

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