Nach der Unterbrechung im März wird am Sonntag in allen Kommunen außer Graz gewählt. Das Ibiza-Video könnte die rot-schwarze Niederlage aus dem Jahr 2015 vergessen machen. Allerdings sorgt man sich um die Wahlbeteiligung.
Wien/Graz. Corona und Ibiza: Das sind jene beiden Faktoren, die den Ausgang der steirischen Gemeinderatswahlen am Sonntag wohl maßgeblich beeinflussen werden. Vor dem ursprünglichen Termin am 22. März hat (am Vorwahltag oder per Wahlkarte) nur ein kleiner Teil der rund 800.000 Wahlberechtigten gewählt. Weshalb in den Parteien die Angst umgeht, dass sich das Virus auch schädlich auf die Wahlbeteiligung auswirken könnte.
Vor dem Video dagegen fürchtet sich nur die FPÖ, die mit 13,9 Prozent ein Rekordergebnis zu verteidigen hat. Am 22. März 2015, Monate vor der Flüchtlingskrise, profitierten die Freiheitlichen von den Gemeindefusionen der rot-schwarzen Landesregierung. Franz Voves war damals noch Landeshauptmann, Hermann Schützenhöfer sein Stellvertreter. Und ihre Parteien büßten vor allem in den Städten Stimmen ein. Die SPÖ verlor fast fünfeinhalb, die ÖVP vier Prozentpunkte. Und nun?
Gemeinden
In Graz, das bereits 2017 an der Reihe war, wird am Sonntag nicht gewählt. Im Fokus sind daher die einst roten Hochburgen der Obersteiermark, in denen es von den Freiheitlichen einiges zu holen gibt, auch für die ÖVP.
In Leoben, der zweitgrößten Stadt des Landes, hat Bürgermeister Kurt Wallner, ein bekennender Kritiker von Pamela Rendi-Wagner, eine absolute SPÖ-Mehrheit zu verteidigen – ebenso wie Amtskollege Friedrich Kratzer in Kapfenberg (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag). Das Problem dabei: Die Arbeitslosigkeit in der gesamten Industrieregion ist zuletzt stark gestiegen.