Russland

Moskauer Wahlzuckerl: Wie der Kreml die Bürger zur Urne lockt

Für Präsident Putin zählt jede Stimme: Ein Wahllokal im Freien in der westrussischen Stadt Rjasan.
Für Präsident Putin zählt jede Stimme: Ein Wahllokal im Freien in der westrussischen Stadt Rjasan.(c) imago images/ITAR-TASS (Alexander Ryumin via www.imago-images.de)
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Lotterien sollen die Wahlbeteiligung heben. Und mitunter werden Arbeitnehmer direkt unter Druck gesetzt.

Moskau. Wer sich am Referendum für die Verfassungsänderung beteiligt, wird mit Geschenken überhäuft: Stimmbürger in Moskau bekommen Anstecker und ein Armband mit der Aufschrift „Ich habe die Zukunft verändert“ ausgehändigt. Zudem können sich Wähler an einer Lotterie beteiligen, bei der sage und schreibe zwei Millionen Preise winken. Bekannte Gastronomiebetriebe, Apotheken, Museen und Supermärkte beteiligen sich an der von der Stadtregierung Moskau initiierten Aktion. Auch in anderen Regionen werden Verlosungen abgehalten.

Fragwürdige Initiativen wie diese sollen dazu dienen, die Wahlbeteiligung zu heben. Bei einem Lokalaugenschein der „Presse“ in mehreren Wahllokalen der Hauptstadt hielt sich der Ansturm der Wähler in Grenzen. Am Sonntag hatten knapp 30 Prozent der 110,5 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Das staatliche Umfrageinstitut Wziom veröffentlichte am Montag trotz andauernder Wahl eine „Exit Poll“, wonach 76 Prozent der bisherigen Wähler die Veränderungen unterstützen würden.

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