Formel 1

Erst drei Eurofighter, dann unzählige Privatjets

Max Verstappen war der erste F1-Star, der am Donnerstag in Zeltweg ausstieg.
Max Verstappen war der erste F1-Star, der am Donnerstag in Zeltweg ausstieg.(c) APA/ERWIN SCHERIAU
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Der Fliegerhorst Hinterstoisser dient nahen Motorsportveranstaltungen in Spielberg seit jeher als beliebteste Landebahn. 2020 erhielt der Militär-Airport besondere Bedeutung – als Eckpfeiler des Corona-Sicherheitskonzeptes.

Spielberg. Die Formel 1 ist zum außergewöhnlichsten WM-Auftakt ihrer Geschichte in Österreich gelandet. Am Donnerstag setzten auf dem steirischen Militärflughafen in Zeltweg auch die Jets der Fahrer auf, wobei die Düsenmaschine von Max Verstappen um 10.35 Uhr als Erste Bodenberührung hatte. Für manchen hatte das bereits Symbolcharakter: Der Red-Bull-Pilot aus den Niederlanden hat die vergangenen zwei Rennen in Spielberg gewonnen. Auch für Sonntag gilt er erneut als Sieganwärter.

Der 1937 gebaute Fliegerhorst Hinterstoisser (Kennung LOXZ) ist auch Schauplatz der Airpower, ein Zuhause für Eurofighter und befindet sich in Sichtweite zur Rennstrecke. Hier wurde 1963 auch erstmals der erste Große Preis von Österreich ausgetragen. Für Großveranstaltungen steht der Militärflughafen – gegen Bezahlung von Start-, Lande- und Parkgebühren – für die Zivilluftfahrt zur Verfügung.

2020 ist das ob der heiklen Covid-19-Sonderbedingungen von besonderer Bedeutung. Man kann die eingeflogenen Piloten, Techniker und Ingenieure mittels eines ausgeklügelten Abfertigungs- und Zutrittssystems über einen Bus-Korridor ohne Betreten des Kasernenbodens „kontaktlos“ vom Landeplatz zum außerhalb liegenden, temporären Grenzübertritt (General Aviation Terminal) bringen. Dort betreten die Passagiere dann – nach der offiziellen Einreise – das Sicherheitssystem des Projektes Spielberg, also ihre von der Außenwelt für zwei Wochen komplett isolierte „Blase“.

„Kein Fahrer betritt den Boden des Militärflughafens“, betonte Oberstleutnant Ewald Papst. Der Kommandant des Fliegerabwehrbataillons ist während des Formel-1-Doppels auch stellvertretender Kommandant des Fliegerhorstes. Durch die jährliche Unterstützungsleistung sehe man sich als „Tor zur Formel 1“, sagte Papst.

Erst Eurofighter, dann Privatjet

Obwohl zwischendurch auch drei Eurofighter zu den üblichen Übungsflügen abhoben, klappte die Abfertigung der nach und nach eintreffenden Superstars reibungslos. Augenzeugen schilderten die Reihenfolge so: Nach Verstappen landete Haas-Pilot Kevin Magnussen in einer Propellermaschine. Dann kam Mercedes-Fahrer Valtteri Bottas geflogen, nach Christian Horner und Adrian Newey war Titelverteidiger Lewis Hamilton sicher im Adlerhorst angekommen.

Hauptunterschied zu den sonstigen Jahren ist für Papst, dass die jährliche und gut eingespielte Unterstützungsleistung dieses Jahr auf zwei Wochen erweitert wurde. Das ergebe zusätzlich zum militärischen weitere zumindest 100 Flugbewegungen. „Der militärische Flugbetrieb hat trotz allem weiterhin Priorität. Der zivile ist immer nachgereiht, weil wir mit der Luftraumüberwachung ja eine hoheitliche Aufgabe haben. Die wird ja nicht eingestellt.“

Als „eine gute Möglichkeit, das Bundesheer positiv zu präsentieren“, bezeichnete Informationsreferent Hauptmann Dominik Resch die Einbringung des Heeres in die Veranstaltungen am Ring. Neben der Serviceleistung habe man auch die Möglichkeit, „die Zusammenarbeit zwischen dem Bundesheer und zivilen Bedarfsträgern zu trainieren“.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.07.2020)

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