Pandemie

Corona-Notstand für Belgrad ausgerufen

APA/AFP/OLIVER BUNIC
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Explodierende Neuinfektionen erzwingen einen neuerlichen Shutdown der serbischen Hauptstadt.

Wegen rapide ansteigender Zahlen von Corona-Infektionen haben die serbischen Behörden am Freitag über die Hauptstadt Belgrad den Notstand verhängt. Die Menschen müssen in allen öffentlich zugänglichen Gebäuden und öffentlichen Verkehrsmitteln wieder Masken tragen, die Öffnungszeiten für Lokale werden verkürzt, Zusammenkünfte werden auf 500 Personen im Freien und 100 in Gebäuden beschränkt.

In den vergangenen Tagen hatten lokale Behörden in anderen Teilen Serbiens entsprechende Maßnahmen verhängt. Das Gesundheitssystem ist bereits stark belastet. Der Anstieg der Infektionen setzte Ende Mai ein, nachdem das erste Quarantänepaket aufgehoben worden war. Fußballspiele mit Tausenden Besuchern, religiöse Feiern und die Parlamentswahl dürften an der zweiten Welle schuld sein.

Das Land mit seinen rund 7,2 Millionen Einwohnern hatte zuletzt rund 15.200 Fälle registriert, wobei es allein am Donnerstag ein Plus von 359 Fällen gegeben hat. Bisher sind rund 290 Menschen an Covid-19 gestorben.

Vorige Woche sind mehrere hohe Politiker an Corona erkrankt, darunter der Verteidigungsminister und der Parlamentspräsident. Sie waren bei Feiern anlässlich des Wahlsieges der Partei von Präsident Aleksandar Vučić Ende Juni zugegen gewesen. Bei diesen Feiern wurde kaum noch auf eine Infektionsgefahr geachtet, wie vielfach kritisiert worden ist.

(APA/AFP)

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