Schiedsgericht startet Offensive für Mediation

Die Geschäftsbeziehungen sollen trotz Konflikten beibehalten werden.
Die Geschäftsbeziehungen sollen trotz Konflikten beibehalten werden.(c) imago images / Panthermedia (´AndreyPopov´ via www.imago-images.de)
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Nach der Coronakrise sollen die Geschäftsbeziehungen wiederhergestellt werden.

Wien. Covid-19 hat viele Geschäftsbeziehungen gestört, sei es wegen Lieferproblemen, Betriebsschließungen oder Reisebeschränkungen. Rechtlich müsste vielfach eine Seite das Risiko tragen, aber wirtschaftlich wird das nur selten die beste Lösung sein. Denn im Idealfall leben die Geschäftsbeziehungen wieder wie gehabt auf.

„Selbst wenn das Risiko auf einer Seite liegt, kann man nicht einfach sagen: Schleckerpatzel, dein Pech!“, meint Alice Fremuth-Wolf, Generalsekretärin des Vienna International Arbitral Centre (Viac). Die bei der Wirtschaftskammer angesiedelte Schiedsinstitution hat deshalb eine Initiative gestartet, mit der die Mediation gefördert werden soll. Dabei legen die Parteien unter Vermittlung eines Mediators ihren Konflikt unter größtmöglicher wechselseitiger Rücksichtnahme und im Interesse einer gemeinsamen Lösung bei, ohne am Buchstaben des Gesetzes zu kleben. Denn: „Was habe ich davon, wenn ich meinen besten Lieferanten umbringe?“, fragt Fremuth-Wolf rein rhetorisch.

Das Viac will deshalb Stimmung machen für die Mediation, die noch nicht wirklich in der Wirtschaft angekommen sei; unter Beteiligung eines Mediationsbeirats, der von den wichtigsten Verbänden beschickt wird, tritt es als Vermittler von Mediatoren auf (Interessierte können sich beim Via melden). Zu einem Pauschalpreis von 700 Euro bekommen Unternehmen bis zu fünf Stunden Mediation. (kom)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.07.2020)

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