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Zalando und Amazon lassen Modehersteller Boohoo fallen

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Die Arbeiter in der Fabrik im britischen Leicester sollen einen Stundenlohn von weniger als fünf Euro bekommen haben.

Die Online-Plattformen Next, Zalando und Amazon stellen den Verkauf von Produkten des britischen Modeherstellers Boohoo infolge eines Medienberichts über schlechte Arbeitsbedingungen in einer englischen Fabrik vorübergehend ein.

Wie die Zeitung "Sunday Times" berichtete, sollen Arbeiter in Leicester für die Herstellung der Modeartikel einen Stundenlohn von umgerechnet 4,38 Euro (3,50 Pfund) erhalten haben. Ein Undercover-Reporter fand auch keine zusätzlichen Maßnahmen im Bezug auf Hygiene oder Social Distancing im Zuge der Corona-Panedemie vor. 

Einem Bericht der "Financial Times" zufolge soll auch der Online-Mode- und Kosmetikhändler ASOS seine Handelsbeziehung mit allen Boohoo-Marken vorerst ausgesetzt haben. Boohoo erklärte, es werde die Geschäftsbeziehungen zu allen Lieferanten beenden, die gegen die Verhaltensrichtlinien verstießen.

Der britische Online-Modehändler will nun den Medienberichten über schlechte Arbeitsbedingungen in der Fabrik eines Zulieferers nachgehen. Zur Überprüfung der Zustände bei dem Zulieferer sei die Anwaltskanzlei Alison Levitt eingeschaltet worden, teilte Boohoo am Mittwoch mit.

"Die Gruppe toleriert keine Fälle von Verstößen gegen ihren Verhaltenskodex oder Misshandlungen von Arbeitnehmern und zögert nicht, die Beziehungen zu Lieferanten zu beenden, die diese nicht einhalten."

Boohoo erklärte zudem, mit Innenministerin Priti Patel und den örtlichen Beamten zusammenzuarbeiten, um Verstöße gegen das Arbeitsrecht aufzudecken. "Wir sind verpflichtet, alles in unserer Macht stehende zu tun, um das Ansehen der Textilindustrie in Leicester wieder herzustellen", hieß es.

(APA/Reuters)

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