Neuer Funkstandard

Staatsbetriebe im Clinch mit Mobilfunkern

(c) REUTERS (YVES HERMAN)
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Verlangsamen zu hohe Mieten den 5G-Ausbau?

Wien. Die Kritik der Mobilfunkbetreiber, wonach ÖBB, Asfinag und Bundesforste zu hohe Mieten für 5G-Sendestationen verlangen und damit den Ausbau des neuen Funkstandards verzögern, lassen die Staatsbetriebe nicht auf sich sitzen. „Wir haben bis dato keine einzige Anfrage zur Errichtung eines 5G-Standortes erhalten. Von keinem Mobilfunkbetreiber“, heißt es etwa von den Bundesforsten gegenüber der „Presse“. Auch ÖBB und Asfinag sprechen von einer „Verdrehung der Wahrheit“.

Wie berichtet, echauffierten sich die Netzbetreiber A1, Magenta und Drei jüngst darüber, dass sich die Staatsbetriebe nicht an die vom Regulator neu verordneten Richtsätze für Sendermieten halten würden. Doch diese würden nur neue Standorte betreffen, argumentieren ÖBB, Asfinag und Bundesforste. Tatsächlich sei der 5G-Ausbau im Rahmen bestehender Verträge sogar nahezu ohne Mehrkosten möglich, weil für dieses dann bereits vierte Mobilfunknetz deutlich geringere Gebühren verlangt würden. Hintergrund der Kritik sei vielmehr der Versuch aller Mobilfunkbetreiber, in die seit Jahren laufenden Verträge einzugreifen, um eine deutliche Senkung der Gebühren zu erreichen.

Betreiber für runden Tisch

Die Reaktion lieferten die Mobilfunker in einer Stellungnahme gegenüber der Austria Presse Agentur. Darin heißt es, dass „Österreich gemäß den Zielsetzungen der Regierung schnellstmöglich mit 5G versorgt werden soll“. „Europäisch wettbewerbsfähige Mieten sind dabei ein wichtiges Kriterium für den Wirtschaftsstandort Österreich.“ Über die Anwendung der Verordnung gebe es offensichtlich noch keine Einigung mit den Staatsbetrieben. Ein runder Tisch mit allen Beteiligten solle das lösen. (auer)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.07.2020)

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