Wer sehen will, wohin die Reise geht, muss nach Schweden oder China blicken.
Zürich/Berlin/Wien. Ein Student betritt das mitten auf dem Campus der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) hoch über Zürich gelegene 24-Stunden-Geschäft und steuert auf den Kaffeeautomaten zu. Mit dem heißen Pappbecher in der Hand verlässt er den Laden des Einzelhändlers Valora wieder, ohne an der Kasse vorbeizugehen. Denn in der sogenannten „avec box“ gibt es gar keine Kasse. Der Zutritt, das Scannen der Ware und die Bezahlung laufen über eine Handy-App.
Automatisiert, unsichtbar, bargeldlos – was wie Science Fiction klingt, könnte in den nächsten Jahren zunehmend zur Einkaufsrealität werden. „Zahlungen über den digitalen Kanal und das Mobiltelefon werden die großen Gewinner sein“, sagt Martin Büchel vom internationalen Berater AlixPartners. Während diese Trends schon vorher bestanden haben, dürfte die Coronakrise zu einer Beschleunigung führen, an deren Ende die Abschaffung des Bargeldes stehen könnte. Jedenfalls hat sich gezeigt, dass mit den schärferen Hygienevorschriften in der Pandemie die Onlinekäufe und bargeldlosen Zahlungen zugenommen haben.