Unautorisierte Wanderausstellungen tingeln mit Kopien von Banksys Graffiti um die Welt – jetzt auch nach Wien. Der Künstler wagt nicht, sich zu wehren.
Wer in seinem Leben eine offizielle Banksy-Ausstellung besucht hat, gehört zu einem erlesenen Kreis. Nur ein Wochenende dauerte die „Barely Legal“-Schau des britischen Graffiti-Künstlers 2006 in Los Angeles, in der er einen lebenden Elefanten passend zur Tapete bemalte. Seine Themenpark-Parodie „Dismaland“ in einem maroden Strandbad in England lief 2015 immerhin einen Monat lang. Auch hier waren Tickets ein knappes Gut. Immerhin ein günstiges: Drei Pfund kostete der Eintritt.
Das passt zu Banksy, der auf einen Mix aus Exklusivität und Erschwinglichkeit setzt, der seine Werke schon unerkannt zu Spottpreisen im Central Park verkauft (von wo aus sie wohl nicht lang brauchten, um auf Auktionstischen ein Vielfaches einzubringen) oder selbst in die Tate Britain gehängt hat. Mit Kommerz will er nur zu tun haben, wenn es ironisch passiert. Ein Zitat: „Ich verrechne nichts dafür, meine Kunst anzuschauen – es sei denn, es ist ein Riesenrad dabei.“