Gastkommentar

Die Nato dämmert auf dem Sterbebett dahin

Peter Kufner
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Für die USA hat die Gewährleistung der europäischen Sicherheit keine Priorität mehr. Europa muss sich deshalb endlich als geopolitische Macht begreifen und Verantwortung für seine eigene Sicherheit übernehmen.

Die Nato mag zwar – wie ihr Generalsekretär Jens Stoltenberg behauptet – das „erfolgreichste Bündnis der Geschichte“ sein, aber sie steht möglicherweise auch am Rande des Scheiterns. Nach einigen turbulenten Jahren, in denen US-Präsident Donald Trump der Nato zunehmend den Rücken kehrte, sind nun die Spannungen zwischen Frankreich und der Türkei dramatisch eskaliert und haben deutlich werden lassen, wie zerbrechlich das Bündnis geworden ist.

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Der Zwist zwischen Frankreich und der Türkei nahm Mitte Juni seinen Ausgang, als eine im Mittelmeer unter Nato-Kommando operierende französische Fregatte versuchte, ein Frachtschiff zu inspizieren, das im Verdacht stand, gegen ein von der UNO verhängtes Waffenembargo gegen Libyen zu verstoßen. Frankreich behauptet, drei türkische Schiffe, die das Frachtschiff begleiteten, hätten sich der eigenen Fregatte „überaus aggressiv“ genähert und dreimal das Feuerleitradar darauf gerichtet – ein Signal, das auf einen bevorstehenden Angriff hinweist.

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