Atomwaffen

Die verdrängte nukleare Bedrohung

Hiroshima Denkmal
Hiroshima Denkmalimago images/Kyodo News
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Vieles deutet auf ein neues nukleares Wettrüsten hin. Die Atommächte modernisieren ihre Arsenale, die Öffentlichkeit kümmert das aber wenig.

Eine Million Menschen kamen 1982 im New Yorker Central Park zusammen, um ein Ende des nuklearen Wettrüstens zu fordern – die größte politische Demonstration der US-Geschichte. In der Bundesrepublik Deutschland demonstrierten vor gut 40 Jahren Woche für Woche Zehntausende, an manchen Wochenenden sogar Hunderttausende gegen die Nato-Nachrüstung. In der Öffentlichkeit der westlichen Staaten wurde lebhaft über den „nuklearen Winter“ debattiert, die vielerorts unbewohnbar gewordene Welt nach einem atomaren Schlagabtausch zwischen den USA und der Sowjetunion. Die Wahrnehmung der atomaren Bedrohung gehörte zum öffentlichen Diskurs.

Und heute? Atomwaffen scheinen nicht mehr besonders viele Menschen aufzuregen. Keine Proteste, wenn Russland oder China auf Militärparaden öffentlich mit ihren riesigen Vernichtungswaffen prahlen; kein Aufschrei, wenn Präsident Donald Trump die Modernisierung des US-Atomwaffenarsenals als „höchste Priorität“ bezeichnet. Die Welt ist gerade dabei, in ein neues, überaus gefährliches atomares Wettrüsten hineinzuschlittern. Aber nirgends hört man Alarmglocken schrillen.

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