Citytrip

Der Ruhepol in und über der Stadt

Ganz oben neben alten Villen und schattigen Waldpartien, einen kurzen Spaziergang vom Museum der Modernen Kunst entfernt, steht Schloss Hotel Mönchstein am Mönchsberg.
Ganz oben neben alten Villen und schattigen Waldpartien, einen kurzen Spaziergang vom Museum der Modernen Kunst entfernt, steht Schloss Hotel Mönchstein am Mönchsberg. Schloss Mönchstein
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Salzburg, Graz, Innsbruck, Linz, Wien sind jetzt nicht allzu überlaufen. Wenn man zudem ein ruhiges Quartier mittendrin hat, umso besser. Tipps zum urbanen Logieren.

Fernost macht sich derzeit nicht in nur Hallstatt rar. In der Getreidegasse reiben sich altgediente Salzburg-Fans ungläubig die Augen. Die weltberühmte Einkaufsstraße ist halb voll, in den Geschäften und Lokalen geht es eher ruhig zu. Nur beim Punschlokal von Sporer gibt es etwas Gedränge, aber das sind Stammgäste. Die Zeiten wären also gut für einen Citytrip an die Salzach, da heute viele die Metropolen meiden. Es spricht kaum etwas gegen solche Ausflüge, wenn man dazu ein Logis hat, in dem man Ruhe und Platz genießt und sich ein wenig wie auf dem Land fühlt.

Salzburg hat dazu beste Voraussetzungen mit dem Mönchsberg und dem Kapuzinerberg rechts und links der Salzach. Ganz oben neben feudalen alten Villen und schattigen Waldpartien, einen kurzen Spaziergang vom Museum der Modernen Kunst entfernt, bietet Schloss Mönchstein eine hochkarätige Kombination aus noblem Landleben und urbanem Zugang. Ist die kurvenreiche Zufahrt überwunden, schreitet man wie Herr und Frau von und zu über den Kies zum Portal, genießt aristokratische Ruhe in einem der 24 Zimmer und Suiten. Besonders ergiebig ist der Ausblick auf das Zentrum vom Pool und vom gern besuchten Turmzimmer von Schloss Mönchstein. Erbaut hat es im frühen 16. Jahrhundert ein gewisser Virgil Fröschlmoser. Über die Jahrhunderte ist es gewachsen und gehört heute als Fünfsterne-Superior-Haus einem deutsch-schweizerischen Unternehmer. Ist man oben, fühlt man sich wie in einem Landsitz. Doch in ein paar Minuten gelangt man mit dem Mönchsberg-Lift in die Altstadt.

Schlössl über der Festspielszenerie

Es geht noch ruhiger und trotzdem zentral. Ganz oben auf dem ursprünglicheren Kapuzinerberg versteckt sich das romantische Franziskischlössl. Der Weg hinauf ist ein anfangs steiler halbstündiger Spaziergang. Das Schloss stammt aus der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs, ist seit Mitte des 19. Jahrhunderts ein Gasthaus und heute eine stilvolle Location. Seit Kurzem ergänzen zwei elegante Suiten das Restaurant und den Schlossladen. Cyra und Darius heißen die beiden rund 70 m2 großen Suiten im zweiten Stock. Hier wohnt es sich gediegen mit klassischem Mobiliar auf alten Holzböden, Boxspringbetten und großen Badezimmern. Das und die feine Küche machen das Schlössl zur beliebten Hochzeitslocation. Die Kombination aus Wohnen in historischem Gemäuer und auf einem Gipfel in der Stadt dürfte ziemlich einmalig sein.

Berge und entsprechend aussichtsreiche Lagen gibt es natürlich in Innsbruck. Dafür schätzt man den Stadtteil Hötting am Nordufer des Inns. Die Riedz-Appartements sind in einer gut 100 Jahre alten Villa mit Blick auf die Stadt gen Süden oder zur Nordkette mit dem berühmten Hafelekar hin. Die Appartements sind 44 bis 97 m2 groß, modern funktionell eingerichtet und haben entweder Balkon oder Terrasse. Gastronomie gibt's im Haus keine. Hier wohnen Selbstversorger.

Urbane Quartiere: von originell bis klassisch

Das Augarten Art Hotel in Graz: Kunst in den Suiten und Zimmern. Die Mur in ein paar Gehminuten entfernt. Das Haus ist Mitglied bei den Design Hotels.
Das Augarten Art Hotel in Graz: Kunst in den Suiten und Zimmern. Die Mur in ein paar Gehminuten entfernt. Das Haus ist Mitglied bei den Design Hotels.Design Hotels

Weniger Aussicht und mehr kreativen Wohnstil hat das Nala-Individuellhotel in der Müllerstraße etwas abseits des historischen Zentrums. Die Zimmer und Suiten werden dem Titel gerecht: als Loft, verspielt orientalisch oder golden dekoriert, mit Hochbett, erhöhter Badewanne oder mit Gartenterrasse. Die Zimmer sind teilweise etwas klein, dafür aber unkonventionell.
Wer in Graz ruhig und stadtnah, komfortabel und stilvoll wohnen will, für den ist das Augarten Art Hotel interessant. Zehn Gehminuten südlich des Zentrums ein paar Meter vom Augarten und der Mur entfernt, residiert man in einem Haus, dessen Zimmer, Appartements und die Penthousesuite mit moderner Kunst bestückt sind. Zum Viersternehotel gehören Sauna, Pool, Sonnenterrasse und eine 24 Stunden geöffnete Bar. In Linz bereichert seit drei Jahren ein Ableger der Grätzlhotels der Wiener Urbanauten das Angebot. Unter dem Namen Etagerie werden coole Appartements in drei Kategorien von Medium bis XL (45 bis 70 m2) nah am Donauufer in einem ruhigen Wohnviertel angeboten. Zur Ausstattung gehört jeweils auch eine Kitchenette.

An der Donau und beim Wein

Auch in Wien gibt es Gelegenheit, entspannt so zentrums- wie naturnah zu logieren. Etwa im Hilton Vienna Danube Waterfront. Das Viersternehaus steht direkt an der Donau, ist nicht weit von Donauinsel und Prater entfernt. Ein Businesshotel, aber mit spannender Lage inklusive Restaurant und Bar mit Donaublick. Mit der U-Bahn sind es sechs Stationen zum Stephansplatz. Eher klassisch Wienerisches bietet etwa in Döbling ein standesgemäßes Quartier. Die Park Villa Döbling ist Baujahr 1888 mit viel Stuck und schmiedeeisernen Balkönchen, Terrasse mit gepflegtem Garten. Der Wienerwald und Wein im Hintergrund, die Stadt in Sichtweite: Was will ein Stadturlauber mehr?

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.08.2020)

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