Heinrich Schaller, CEO der Raiffeisen-Landesbank Oberösterreich, ärgert sich, dass sein Institut sowohl bei der Commerzialbank Mattersburg als auch bei Wirecard zur Kasse gebeten wird – und fordert neue Regeln für die Aufsicht.
Die Presse: Wir sind noch mitten in der Coronakrise. Wie wollen Sie die Wirtschaft unterstützen?
Heinrich Schaller: Indem wir Unternehmen Liquidität zur Verfügung stellen. In dem Moment, in dem sie zu wenig davon haben, ist es vorbei. Wobei man unterscheiden muss: Große Unternehmen waren auf die Krise liquiditätsmäßig vorbereitet. Sie haben aus der Finanzkrise 2008/09 gelernt und Vorsorgen getroffen. Für KMU ist das schwieriger, da sind die Banken gefordert, sie zu unterstützen.
In welcher Form könnte das passieren? Können Sie sich vorstellen, Stundungen zu verlängern?
Ja, dann gilt es, Stundungen fortzusetzen, Förderungen auszuschöpfen und Firmen richtig zu beraten − vor allem mit Szenarien, wie sich die Zahlen entwickeln könnten. Wenn man eine ungefähre Ahnung hat, kann man das relativ gut aussteuern.