Harte Zeiten für Donald Trump: Eine Kontroverse um das Verhältnis zum Militär und Enthüllungsbücher setzen ihm zu.
Wien/Washington. Am Labour-Day-Wochenende, das in den USA das Ende der Sommerferien und heuer auch den Start des Intensiv-Wahlkampfs markiert, wollte sich der Präsident bei einer Golfrunde eine Verschnaufpause gönnen. Vor seinem Klub in Virginia vor den Toren Washingtons empfing ihn ein Häuflein von Pro- und Contra-Demonstranten, wie dies inzwischen Alltag ist im Land. Von New York bis Portland gingen Trump-Gegner und Aktivisten der „Black Lives Matter“-Bewegung auf die Straße, von Texas bis Oregon bekundeten Anhänger ihre Sympathien für den Präsidenten – und zuweilen fehlte nicht viel, und es wäre zur Konfrontation gekommen.
Vor dem Golfklub in Sterling schwenkten beide Seiten die Sternenbanner. Die Trump-Gegner waren indessen aufgebracht über seine angebliche Schmähung von gefallenen Soldaten als „Verlierer“ und „Trottel“.
Das Thema beherrschte die Sonntags-Talkshows. Mehrfach soll sich der Präsident verächtlich über US-Soldaten geäußert haben, die im Krieg ihr Leben verloren hatten – vor einem Besuch auf einem Militärfriedhof in Frankreich zum 100-Jahr-Gedenken des Endes des Ersten Weltkriegs; am Heldenfriedhof Arlington gegenüber Ex-Stabschef John Kelly, dessen Sohn in Afghanistan zu Tode kam; und nicht zuletzt über den republikanischen Senator und Vietnam-Veteranen John McCain. „Ich verstehe es nicht. Was ist für sie drinnen?“, fragte er Kelly über die Motivation, in den Krieg zu ziehen.