Corona-Hilfen

Winter-Schanigärten fix, Millionen für Clubs

Die Presse
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Die rot-grüne Stadtregierung kündigt ein drittes Paket in Höhe von 50 Millionen Euro an.

Wien. Die Wiener Gastgärten bleiben diesen Winter offen. Das hat die Wiener Stadtregierung am Donnerstag offiziell bestätigt. Am 24. September soll beschlossen werden, dass Gastronomen ihre Gastgärten im Dezember, Jänner und Februar zu den gleichen Konditionen wie im Sommer weiterbetreiben können, Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) kündigte einen nahtlosen Übergang von den Sommer- zu Winter-Schanigärten an.

Daneben wurden zusätzliche Corona-Hilfen vorgestellt: Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) präsentierten das inzwischen dritte Corona-Hilfspaket der Stadt, wobei Ludwig die Maßnahmen im Groben am Dienstag beim SPÖ-Wahlkampfauftakt bereits angerissen hatte. Er bekräftigte am Donnerstag, dass mit zusätzlichen 50 Mio. Euro Eckpfeiler der Wiener Wirtschaft gestützt würden.

Konkret gibt es 22 Millionen Euro für die Bereiche Tourismus und Hotellerie, sieben Millionen davon sollen dem Wien-Tourismus für Werbemaßnahmen zugute kommen. Der Rest geht in Form einer Anschubfinanzierung an Beherbergungsbetriebe – maximal je 50.000 Euro pro Unternehmen.

Darüber hinaus werden Unternehmen mit 14 Millionen Euro unterstützt, um Investitionen in Klimaschutz, Standortbelebung und Digitalisierung zu setzen: Die Ausfallsbürgschaft im Ausmaß von 70 Prozent für Kredite wird bei der jeweiligen Hausbank übernommen.

Harter Winter für Veranstalter

Bestätigt wurde auch die Aufstockung der „Joboffensive 50plus“ für ältere Arbeitslose um 1000 Plätze sowie die Übernahme von 600 Lehrlingen in eine überbetriebliche Ausbildung für vier Monate.

Für die in Mitleidenschaft gezogene Clubszene gibt es drei Millionen Euro (pro Lokal maximal 30.000 Euro bzw. 90 Prozent der Kosten für eingereichte Projekte). Hebein betonte – wohl als Reaktion auf das Vorpreschen Ludwigs am Dienstag –, dass mit der gemeinsamen Präsentation des Pakets das Signal gesendet werde, „dass wir trotz Wahlkampf eine aufrechte Koalition haben“.

Wiens Wirtschaftskammerpräsident Walter Ruck begrüßte das Corona-Paket sowie die Verlängerung der Sommer-Schanigärten als „große Unterstützung“. Wenig Freude hingegen herrschte bei Markus Figl, ÖVP-Bezirksvorsteher der Innenstadt. Er fürchtet durch die Winter-Schanigärten etwa den Verlust von Stellplätzen.

Positiv fällt indes die Reaktion auf die Hilfen aus der Clubszene aus: Die IG Club Kultur und IG Kultur Wien bezeichnen die angekündigten drei Millionen Euro Förderung als „erste Lichtblicke“ für die Clubkultur. Auch, wenn der Wiener Clubszene dennoch ein harter Winter bevorstehe – und das aktuelle Regelwerk der Corona-Ampel die Unsicherheiten im Bezug auf das Veranstalten nur noch verstärken würden, wie es von der IG Club Kultur heißt. (age/cim)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.09.2020)

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