Wochenendhäuser sind in Zeiten niedrigster Zinsen und wirtschaftlicher Unsicherheit populär. Hier ein Marktüberblick: Vom bescheidenen Pfarrhaus in Gnadendorf bis zum herrschaftlichen Wohnsitz bei Groß Gerungs.
Die in den vergangenen Monaten oft prophezeite große Landflucht ist zwar – zumindest im Luxussegment – vorerst abgesagt. Allerdings nur insofern, als dass diejenigen, die es sich leisten können, ihre Immobilien in der Stadt nicht zugunsten eines Hauses am Land aufgeben. Der Trend zum Wochenend- oder Sommerhaus in Fahrentfernung zeichnete sich schon vor der Krise deutlich ab, als der Begriff der „Flugscham“ Einzug in den Wortschatz hielt und die Chancen deutlich größer waren, den Nachwuchs im Teenager-Alter von einem Wochenendtrip in die Berge denn nach Barcelona zu überzeugen. Inzwischen wollen auch die meisten Eltern, zumindest vorübergehend, nicht mehr fliegen – und entsprechend erfreuen sich die Land- und Herrenhäuser der Republik wieder einer wachsenden Nachfrage.
Turmuhr und eigene Quelle
Vom bescheidenen Pfarrhaus bis zum herrschaftlichen Wohnsitz. In die Kategorie der letztgenannten Domizile fällt dabei definitiv ein modernisiertes Herrenhaus im niederösterreichischen Waldviertel. 1898 erbaut, reicht die Geschichte des Anwesens bis zur böhmischen Königsfamilie zurück. Heute steht die Villa, umfangreich saniert, zum Verkauf. Der schöne Teil der historischen Substanz blieb erhalten oder wurde sorgfältig restauriert: die original Holztrennwände mit Glaseinsätzen genauso wie die Deckengemälde, Stuckdecken, Fischgrätparkettböden und das Vestibül mit seinen Holzverkleidungen. Außerdem wurde die originale Turmuhr wieder zum Leben erweckt.