Derzeit stellen Ärzte allein den Pflegeaufwand fest. Künftig sollen auch Pfleger eingebunden werden. Ein Pilotversuch startet im Oktober in fünf Regionen in Österreich.
Beim Pflegegeld könnte es bald Änderungen geben: Pflegekräfte sollen in die Entscheidung über die Einstufung von Beziehern eingebunden werden. Das berichtete das "Ö1"-Morgenjournal am Dienstag.
Derzeit stellen Ärzte allein den Pflegeaufwand fest. In einem Pilotversuch werden in fünf Regionen in Österreich ab Oktober Ärzte und Pflegefachkräfte gemeinsam Pflegebedürftige besuchen, um die Einstufung vorzunehmen. Der Pilotversuch wird in fünf Regionen in den Bundesländern Burgenland, Niederösterreich, Salzburg, Tirol und Wien durchgeführt.
Nach dieser Versuchsphase soll die Kooperation von Ärzten und Pflegefachkräften ausgeweitet werden. Langfristig sollen Ärzte für die Ersteinstufung zuständig werden, Pfleger bei Anträgen über eine höhere Pflegestufe. SP-Sozialminister Rudolf Hundstorfer erklärte dazu, bei der Grundeinstufung in die sieben Pflegegeldstufen stünden langfristig gesehen medizinische Fragen im Vordergrund, bei Höherstufungen das pflegerische Moment.
Gespräche über Pflegefonds ab Herbst
Zur Finanzierung der Pflege forderte Hundstorfer im "Morgenjournal" erneut einen steuerfinanzierten Pflegefonds. Bis 2020 werde eine halbe Milliarde Euro benötigt. Hundstorfer will dazu im Herbst mit den Bundesländern Gespräche aufnehmen.
Derzeit beziehen rund 360.000 Personen Bundespflegegeld. Je nach Pflegebedarf ist es in sieben Stufen gegliedert - zwischen rund 150 Euro und etwas mehr als 1650 Euro pro Monat.
(Red.)