Virus

Corona-Verschärfungen: Was seit heute gilt

Strengere Regeln und neue Einschränkungen sind wegen steigender Coronazahlen nun in Kraft (Archivbild, aufgenommen in Tschechien).
Strengere Regeln und neue Einschränkungen sind wegen steigender Coronazahlen nun in Kraft (Archivbild, aufgenommen in Tschechien).(c) Getty Images (Gabriel Kuchta)
  • Drucken

Wegen steigender Coronazahlen gelten neue Verschärfungen, die Kanzler Kurz eigentlich schon vor Wochen setzen wollte.

Wien/Innsbruck. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) wollte laut eigener Aussage schon früher auf das neuerliche Ansteigen der Corona-Infektionen reagieren. „Es stimmt, dass ich schon seit Ende des Sommers die Maßnahmen verschärfen wollte“, wird Kurz in „Österreich“ am Sonntag zitiert. Dies sei aber nicht seine alleinige Entscheidung gewesen, verwies der Kanzler auf Meinungsunterschiede mit den Grünen. Kurz kritisierte gleichzeitig eine mangelnde Umsetzung der Maßnahmen: „Ich habe den Eindruck, dass einige die Situation unterschätzt haben und die Maßnahmen, die nötig gewesen wären, nicht rechtzeitig umgesetzt haben“, so Kurz im Hinblick auf die Bundeshauptstadt. Gleichzeitig zeigte sich der Bundeskanzler aber überzeugt, dass sich die Situation im Sommer 2021 wieder normalisieren könnte.

Yogakurse und Spieleabende

Mit Montag sind nun die neuen Corona-Verschärfungen in Kraft. Bei nicht professionell organisierten Indoor-Veranstaltungen ohne zugewiesene Sitzplätze sind nur mehr zehn Personen zulässig. Wie das Gesundheitsministerium klarstellte, wird bei Freizeitaktivitäten der Veranstaltungsbegriff eng ausgelegt. Das Zehn-Personen-Limit gilt grundsätzlich „für soziale Aktivitäten in Gruppen“, die in geschlossenen Räumen stattfinden. Kleinere kulturelle Events und Sport- sowie Freizeitveranstaltungen, die nur Stehplätze und kein Sicherheitskonzept bieten, sind demnach auf zehn statt bisher auf 50 Personen zu begrenzen. Das betrifft beispielsweise Yogakurse, Zumba-Stunden, Kartenrunden und Spieleabende. Dasselbe gilt aber auch für Hochzeiten, Filmvorführungen, Ausstellungen, Vernissagen, Kongresse, Schulungen und Aus- und Fortbildungen ohne zwingende berufliche Notwendigkeit. Ausgenommen sind lediglich Begräbnisse. Rettungs- und Feuerwehrorganisationen sind bei Aus- und Fortbildungen nicht betroffen, weil sie längst Präventivmaßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus bei Schulungen getroffen haben sollten. Sie sind auch angehalten, Schulungen mit fixen Sitzplätzen abzuhalten und einen Coronabeauftragten zu bestellen.

Im Freien gilt bei gruppenweisen Freizeit-Aktivitäten ab Montag eine Höchstgrenze von 100 Personen. Bei professionellen Veranstaltungen mit einem Sicherheitskonzept und fixen Sitzplätzen erhöht sich das Limit auf bis zu 3000 Personen, in Innenräumen auf maximal 1500. Kann dabei der Mindestabstand von einem Meter nicht eingehalten werden und sind keine sonstigen Schutzvorrichtungen gegeben – etwa Abgrenzungen aus Plexiglas –, muss auch auf dem Sitzplatz Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Personen, die im gemeinsamen Haushalt leben, sind von der Abstandsregel ausgenommen.

Sämtliche Fach- und Publikumsmessen müssen nun behördlich bewilligt werden, brauchen einen Covid-19-Beauftragten, ein Präventionskonzept und geschulte Mitarbeiter. Unabhängig davon, ob die Messe im Freien oder in einem geschlossenen Raum stattfindet, ist eine MNS-Maske zu tragen. Dasselbe gilt auf Märkten. Generelle Maskenpflicht herrscht auch bei Sportstätten in geschlossenen Räumen, und zwar sowohl für Personal als auch für Kunden. Der Mund-Nasen-Schutz darf nur bei der unmittelbaren Sportausübung abgenommen werden.

Vorbereitung auf Skisaison

Apropos: Eine Tiroler Innovation soll helfen, die Skisaison zu retten, indem sie Gondeln von Coronaviren befreit. Das funktioniere mittels UV-C Lichts, wurde am Sonntag erklärt.

Derweil hat die Zahl der an Sars-CoV-2-Infizierten in Österreich am Sonntag die 8000er-Marke überschritten, 8100 Menschen waren infiziert. Binnen 24 Stunden kamen 621 Neuinfektionen hinzu – am Samstag waren es noch 813. Allerdings wird am Wochenende weniger getestet. (red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.