Als Provokation fassen Kritiker die Figur eines Tatverdächtigen in Rowlings neuem Krimi auf. Ihr geht es wohl mehr um geistige Unabhängigkeit.
Literatur

Hexenjagd auf die Autorin von „Harry Potter“

Hat J. K. Rowling ihr Pseudonym als Hommage an einen „Schwulenheiler“ gewählt? Immer abstruser werden die Attacken auf die Autorin seit Erscheinen ihres neuen Krimis – in dem ein mordender Transvestit als Verdächtiger auftritt.

Für ihre erbitterten Gegner – und das sind in den sozialen Medien mittlerweile Legionen – fügt sich alles zu einem klaren Fall: Erst postet J. K. Rowling „transphobe“ Äußerungen über die Gefahr von Transfrauen für „biologische“ Frauen. Jetzt veröffentlicht sie einen Krimi, in dem ein Mann vorkommt, der in Frauenkleidern etliche Frauen umgebracht hat. Und zu allem Überfluss sei der Name, den sie als Krimiautorin benutze, vermutlich abgeleitet von einem US-amerikanischen Psychiater, der für die Konversionstherapie bei Schwulen eintrat...

Aus ein paar dicken Puzzlestücken haben sich jene, die der „Harry Potter“-Autorin mit „Rest in Peace“-Postings den Tod (publizistisch oder real?) wünschen, ihre Geschichte zusammengefügt. Eine dieser Geschichten, die überall dort entstehen, wo wir uns ein Bild von etwas machen und dann nur noch sehen, was dort hineinpasst. Sie klingt wie nach einer Strickanleitung für Verschwörungstheorien gemacht.

Rowling und die „Konversionstherapie"

Das gilt vor allem für die aktuelle Neudeutung von Rowlings Pseudonym, Robert Galbraith. Rowling zufolge ist es eine Kombination aus dem Vornamen des von ihr bewunderten Politikers Robert F. Kennedy und einem Fantasienamen, den sie als Kind für sich erfunden habe. Nun aber verbreitet sich die Theorie, er sei eine Anspielung auf den verstorbenen US-Psychiater Robert Galbraith Heath, der Homosexuelle mittels „Konversionstherapie“ heilen wollte.

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