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Dürfen wir uns Schadenfreude über Trump erlauben?

Wünschen wir Trump gute Genesung.
Wünschen wir Trump gute Genesung.APA/AFP/GETTY IMAGES/Samuel Coru
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Meist wird dieses Laster verschämt verschwiegen, nun ist es plötzlich in aller Munde: die Schadenfreude. Was hat es damit auf sich?

Am vorigen Freitag stürmte ein sonst wenig gebräuchliches Lehnwort aus dem Deutschen mit weitem Abstand an die Spitze jener Begriffe, die Amerikaner in Wörterbüchern und Enzyklopädien nachschlugen: the „Schadenfreude“. Eine Gefühlsregung, die weltweit offenbar sehr viele befiel, als sie von der Covid-19-Erkrankung von Donald Trump erfuhren. Verbal meist so umrissen: „Das geschieht ihm recht“ – nach allem, was er sich geleistet hat.

Wie sollen wir dazu stehen? Freuden gönnen wir uns ja gern. Aber diese gilt leider als Laster, und große Geister haben alles getan, um uns den Spaß daran zu verderben.

Schopenhauer erklärte die Schadenfreude zum „schlechtesten Zug in der Natur des Menschen“, ihr Hohn sei „das Gelächter der Hölle“. Für Nietzsche war sie die „Rachsucht der Ohnmächtigen“, und selbst der besonnene Kant zählte sie im „höchsten Maße ihrer Bösartigkeit“ zu den „teuflischen Lastern“. Ist das nicht arg übertrieben? Sind wir schon Kumpanen des Satans, nur weil uns ein Lachen auskommt, wenn jemand, den wir nicht mögen, auf einer Bananenschale ausrutscht?

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