Alessandro Schöpf: Mann für wichtige ÖFB-Tore

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"Unser schlechtestes Nations-League-Spiel“ urteilt Kapitän Julian Baumgartlinger. Ein Lichtblick in Rumänien war jedoch Schalke-Legionär Schöpf.

Allzu oft kommt es nicht vor, dass Alessandro Schöpf in der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft trifft. Der Tiroler hält lediglich bei fünf Länderspiel-Toren, die aber fast durchwegs große Bedeutung für die ÖFB-Auswahl haben - so auch jenes zum 1:0-Sieg am Mittwoch in der Nations League in Ploiesti gegen Rumänien. Schöpfs satter Flachschuss ins lange Eck stieß die Tür zum Gruppensieg und damit zum Aufstieg in die Liga A weit auf.

Schon davor präsentierte sich der 26-Jährige als Mann für wichtige und teilweise sogar historische Treffer. Sein Tor zum 2:1-Endstand am 2. Juni 2018 in Klagenfurt gegen Deutschland bedeutete den ersten Sieg über den großen Nachbarn seit 32 Jahren. Drei Tage zuvor hatte der Offensivmann das ÖFB-Team zu einem 1:0-Erfolg über den späteren WM-Viertelfinalisten Russland geschossen.

Schöpf scorte auch beim bitteren 1:2 im EURO-2016-Match in St. Denis gegen Island das zwischenzeitliche 1:1 und ist damit neben Ivica Vastic der einzige Österreicher, der jemals bei einer EM getroffen hat. Im Vergleich dazu erscheint das Tor zum 2:0 beim 2:1-Testspielsieg über Malta am 31. Mai 2016 geradezu vernachlässigbar.

Auf die Vergangenheit blickte Schöpf in Ploiesti aber gar nicht zurück. Es überwog die Zufriedenheit, entscheidenden Anteil an einem wichtigen Erfolg gehabt zu haben. "Ich freue mich für die Mannschaft", sagte der 24-fache Internationale. "Der Sieg war aufgrund der zweiten Hälfte verdient."

Vor der Pause sei es nicht wunschgemäß gelaufen, gab der zuletzt bei Schalke leidgeprüfte Schöpf zu. "Die erste Hälfte war nicht so gut von uns. Wir haben wenig Zugriff gefunden, das System mit dem Anlaufen hat nicht so gut auf den Gegner gepasst, deswegen sind wir nicht so in die Zweikämpfe gekommen."

Eine Änderung in der Pause schaffte Abhilfe. "Der Trainer hat in der Halbzeit umgestellt, dass wir vorne mit drei Spielern anlaufen, dann ist es viel besser geworden", erklärte Schöpf.

Auch Kapitän Julian Baumgartlinger hob die Neuausrichtung hervor, die auch einen Wechsel von einer Vierer- auf eine Dreierkette beinhaltete. "Wir haben in der zweiten Hälfte eine sehr gute Adaption vorgenommen und hatten dann viel mehr Zugriff. Nach der Führung haben wir nichts mehr anbrennen lassen. Mittlerweile ist es eine große Qualität von uns, dass wir fähig sind, im Spiel umzustellen, in der zweiten Hälfte reagieren zu können und besser zu werden", meinte der Salzburger.

Trotz der erfolgreich verteidigten Führung in der Nations-League-Gruppe zeigte sich Baumgartlinger selbstkritisch. "Das war von den vier Nations-League-Spielen unser schwächstes", sagte der 32-Jährige. "Dass wir trotzdem gewinnen und nach wie vor von der Spitze der Gruppe schauen, ist wichtig und schön."

Auch Martin Hinteregger zog ein überwiegend positives Resümee. "Wir sind wieder verdient als Sieger vom Platz gegangen", erklärte der Innenverteidiger. Dennoch sei genügend Steigerungspotenzial vorhanden. "Defensiv stehen wir immer gut, aber offensiv schaffen wir es zur Zeit nur, eine Halbzeit zu spielen."

Hinteregger wurde in der 53. Minute von Teamchef Franco Foda ausgetauscht, weil er ausschlussgefährdet war. "Ich wusste nicht, dass mir der Schiedsrichter schon Rot angedroht hat. Das hat er nicht mir gesagt, sondern der Vierte Offizielle dem Trainer", berichtete der Kärntner.

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