Kärnter Hypo entwirrt Tochterfirmen-Geflecht

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SCHLOSSHOTEL AM WOERTHERSEE WIEDEREROEFFNET(c) APA (Gert Eggenberger)
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Die Hypo Group Alpe Adria versucht, ihr Geflecht an Tochterfirmen und Beteiligungen aufzulösen. Zwei Gesellschaften werden fix liquidiert, für das Schlosshotel Velden wird noch ein Käufer gesucht

Die Kärntner Hypo Alpe Adria Bank ist dabei, das Geflecht ihrer zahlreichen Tochterfirmen zu bereinigen. Aktuell sind die Hypo Alpe Adria Immobilienverwaltungs GmbH und die HAA Bedarfsflug GmbH in Liquidation. Beide haben im Jahr 2008 - Bilanzen für das vergangene Jahr liegen noch nicht vor - Verluste geschrieben, die Fluggesellschaft wies ein negatives Eigenkapital von 1,4 Millionen Euro aus. Eine der Hypo-Töchter war übrigens Eigentümerin des Reiterguts Muraunberg, der vor kurzem verkauft worden ist.

Das Reitergut in der Nähe von St. Veit/Glan wurde gegen Ende der Vorstandsära des inzwischen in U-Haft sitzenden Wolfgang Kulterer gekauft und unmittelbar darauf von Kulterer als Privatperson geleast. Der Ex-Vorstandschef hatte dort auch ein Büro, in dem am vergangenen Freitag die 130.000 Euro Bargeld gefunden worden waren, die angeblich für eine Mietvorauszahlung in Wien gedacht waren. Laut ORF Kärnten hat die Bank-Tochter mit dem Reiterhof kein tolles Geschäft gemacht, der Bilanzverlust beträgt 54.000 Euro.

Schlosshotel Velden wird verkauft

Immer noch im Besitz der Hypo bzw. ihrer Tochter Kärntner Holding Beteiligungs AG sind das Schlosshotel Velden, mehrere Golfplätze, das Hotelprojekt Lamplhof am Wörthersee, die Beteiligungen am Blumenhotel St. Veit und am Congress Hotel Villach. Beim Schlosshotel Velden mussten allein in der Bilanz 2008 21,5 Millionen Euro abgeschrieben werden.

Dunkelheit im "Leuchtturmprojekt"

Die Bank versucht seit Monaten, diese Beteiligungen und Hotels zu verkaufen, ein erster Anlauf beim Schlosshotel platzte vor einigen Wochen. Nun gibt es eine Neuausschreibung, bis 27. August haben Interessenten Zeit, ein Angebot abzugeben. Gewinn wird die Hypo dabei wohl keinen machen, insgesamt butterte sie mehr als 100 Millionen Euro in das Hotel, das von Kulterer stets als "Leuchtturmprojekt" für Kärnten gepriesen wurde, dessen Auslastung aber dem Vernehmen nach weiterhin sehr zu wünschen übriglässt.

(APA)

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