Nachhaltigkeit

Prinz Charles spricht sich im "Vogue"-Interview gegen Fast Fashion aus

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Der älteste Sohn von Königin Elizabeth lässt seine Kleidung lieber ausbessern, als sie wegzuwerfen. Außerdem hat er ein Förderprogramm für Modestudenten ins Leben gerufen.

Normalerweise sind vor allem seine Schwiegertöchter Herzogin Catherine und Herzogin Meghan im Gespräch, wenn es um Mode und Stilvorbilder geht. Nun hat Prinz Charles der britischen „Vogue“ ein Interview gegeben, in dem er über nachhaltige Mode und sein neues Förderprogramm für Modestudenten erzählt.

Dabei spricht er sich klar gegen die Wegwerfkultur und Fast Fashion aus. Seine Anzüge und Schuhe lässt Prinz Charles nach eigenen Worten lieber reparieren, statt neue zu kaufen. Dass sein nachhaltiger Weg allmählich zum Trend wird, freut den 71-Jährigen: "Als ich noch ein Kind war, haben wir unsere Schuhe immer zu einem Schuster in Schottland gebracht", erzählte er in einem Interview mit der britischen "Vogue", das am Freitag erscheint. Die Handarbeit hinter einem Paar Schuhe habe ihn fasziniert. Darin sieht der Prinz auch heute viel Potenzial: "Ich habe den Eindruck, dass es für lokale Unternehmen gerade jetzt große Chancen im nachhaltigen Modesektor gibt, vor allem, wenn es um Reparatur, Wartung und Wiederverwendung geht."

Als Kunde habe man die Möglichkeit, Entscheidungen gegen die Wegwerfkultur und Fast Fashion zu setzen, meinte der Prinz von Wales in dem Interview. Schon vor 30 Jahren habe er darauf gepocht, dass alle Unternehmen, die mit seinem Wappen und dem „By Appointment To“ werben, grundlegende Umweltanforderungen erfüllen. Zwar gab es viel Proteste, doch im Endeffekt sei es sehr positiv verlaufen, der Prinz. Die Unternehmen verbesserten ihre Lieferkette. „Und siehe da, sie kamen zurück und sagten: 'Nun, eigentlich hat es uns Geld gespart und uns Geld verdient, indem wir es besser gemacht haben.'"

Stiftung lancierte Programm für Modestudenten

Charles, der sich seit Jahrzehnten für Umweltschutz und Nachhaltigkeit einsetzt, hat mit seiner Stiftung ein Programm für Modestudenten auf den Weg gebracht. Dem Prinzen geht es dabei vor allem darum, altes Kunsthandwerk nicht aussterben zu lassen. Die erste nachhaltige Kollektion des Programms "The Modern Artisan" (der moderne Kunsthandwerker) soll am 12. November erscheinen.

Dass er mit seinen handgemachten Anzügen und Lederschuhen bei vielen als Stilikone gilt, freut Charles: "Ich dachte immer, ich sei wie eine kaputte Uhr - zwei Mal in 24 Stunden liege ich richtig. Es freut mich aber, wenn Sie sagen, dass es Stil hat", sagt er in dem Interview. „Mir sind Details und Farben wichtig - und Farbkombinationen. Ich habe Glück, weil ich wunderbare Menschen finden kann, die brillante Macher der Dinge sind, die ich schätze, und deshalb versuche ich, sie länger am Laufen zu nutzen.“ 

(APA/dpa)

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