Corona teilt Italien in drei Teile

In den Regionen steigt der Unmut gegen die Zentralregierung, der mangelnde Koordination und falsche Entscheidungen vorgeworfen werden.
In den Regionen steigt der Unmut gegen die Zentralregierung, der mangelnde Koordination und falsche Entscheidungen vorgeworfen werden.REUTERS
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Im Nordwesten muss man wieder daheim blieben.

Rom/Wien. Seit gestern, Freitag, ist Italien in drei Teile aufgeteilt – zumindest coronatechnisch. Um die dramatisch schnelle Ausbreitung des Virus zu bremsen, werden Regionen nun in rote, orange und gelbe Zonen gegliedert – je nach Infektionsgrad. Dementsprechend unterscheiden sich auch die Maßnahmen.

So gelten wieder in den nordwestlichen Regionen Lombardei und Piemont, die bereits im Frühjahr am heftigsten von der Pandemie getroffen worden waren, allerhöchste Alarmstufen. Rot sind auch das nördliche Aostatal und das südliche Kampanien. In diesen Gegenden ist der Lockdown nun nahezu so streng wie im Frühjahr – mit Ausgangssperren rund um die Uhr, Reiseverboten, Home-Schooling ab der siebten Klasse sowie Schließung nahezu aller Geschäfte und Lokale. Begrenzt wird die Reisefreiheit auch im orangen Apulien und Sizilien, wo ebenfalls Restaurants und Bars zu bleiben.

Klagen aus Kalabrien

Für alle andere Regionen gelten die nationalen Maßnahmen, etwa nächtliche Ausgangssperre ab 22 Uhr, geschlossene Museen und Ausstellungen und Online-Unterricht in Oberstufen und Unis.

Mit der neuen Regelung ist kaum jemand zufrieden. In den Regionen etwa steigt der Unmut gegen die Zentralregierung, der mangelnde Koordination und falsche Entscheidungen vorgeworfen werden: Die Region Kalabrien will vor Gericht Einspruch gegen die Einrichtung der roten Zone erheben, auch Lombardei und Piemont bemängelten, dass die Maßnahmen nicht gerechtfertigt seien. (basta)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.11.2020)

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