Corona-Pandemie

Schon mehr als 40.000 Corona-Tote in Frankreich

APA/AFP/ANNE-CHRISTINE POUJOULAT
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Angesichts der massiven Zunahme der Corona-Infektionen wächst in Frankreich die Angst vor einer Überlastung der Krankenhäuser. Trotz steigender Fallzahlen stürmen Italiener die Parks.  In den USA gibt es mit mehr als 131.000 Neuinfektionen einen neuen Tagesrekord.

In Frankreich sind mittlerweile bereits mehr als 40.000 Menschen an einer Corona-Infektion gestorben. Mit 306 neuen Todesfällen binnen 24 Stunden stieg die Opferbilanz des Landes am Samstag auf 40.169 Corona-Tote, wie die Gesundheitsbehörden mitteilten. Die Zahl der Neuinfektionen vom Samstag wurde nicht mitgeteilt, am Vortag hatte sie mit mehr als 60.000 Ansteckungen binnen 24 Stunden einen neuen Höchststand erreicht.

Angesichts der massiven Zunahme der Corona-Infektionen wächst in Frankreich die Angst vor einer Überlastung der Krankenhäuser. Derzeit befinden sich 4410 Patienten auf Frankreichs Intensivstationen, zu Wochenbeginn waren es noch 3721 Patienten. Aus der Region Grand-Est wurden bereits Patienten ins Saarland in Deutschland verlegt.

Ende Oktober trat in Frankreich erneut ein Lockdown zur Eindämmung der Pandemie in Kraft. Die Menschen haben nur eine Stunde täglich Zeit fürs Einkaufen, den Gang zum Arzt oder einen Spaziergang im Umkreis von einem Kilometer um die Wohnung. Schulen und Kindergärten sind aber weiterhin geöffnet und auch viele Wirtschaftszweige wie das Baugewerbe müssen nicht pausieren.

Die USA verzeichnen mit mindestens 131.420 Corona-Neuinfektionen den vierten Tag in Folge einen Rekordwert. Damit stieg die Gesamtzahl der Ansteckungen auf 9,91 Millionen, wie eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten ergibt. Die Zahl der Todesfälle nach einer Infektion erhöhte sich um mindestens 1039 auf 237.289. Texas ist unterdessen der erste US-Bundesstaat, der die Schwelle von einer Million bestätigten Corona-Infektionen überschreitet.

Dies geht aus einer Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten hervor. Dahinter folgt Kalifornien mit mehr als 950.000 nachgewiesenen Ansteckungen. Weltweit haben nur neun Länder mehr Infektionsfälle als Texas, das 29 Millionen Einwohner hat und dabei mehr als zehn Prozent aller Ansteckungen in den USA verzeichnet. Diese sind mit über 9,8 Millionen gemeldeten Ansteckungen und mehr als 230.000 Todesfällen das am schwersten von der Pandemie betroffene Land der Welt.

Italiener stürmen die Parks

Nachdem am Freitagabend in Italien eine nächtliche Ausgangssperre und in vier Regionen eine Rote Zone mit einem Teil-Lockdown eingeführt wurden, zeigen die Italiener wenig Bereitschaft, sich an die neuen Vorschriften zu halten. Wegen der sommerlichen Temperaturen am Wochenende stürmten Menschen in Rom, Neapel, Bari und Genua Parks und Grünflächen. In Neapel kam es entlang des Meeres zu Menschenansammlungen.

In der Lombardei erreichten viele Personen, die in der Alpenregion Valtellina Ferienwohnungen besitzen, die Bergortschaften, um die Zeit des Teil-Lockdowns nicht in der Stadt verbringen zu müssen. Viele sonst geschlossene Ferienwohnungen in renommierten Urlaubsorten wie Bormio, Aprica, Valmalenco und Madesimo seien derzeit wie im Sommer oder in der Weihnachtszeit bewohnt, stellen die lokalen Behörden fest.

Der Bürgermeister der süditalienischen Adria-Hafenstadt Bari, Antonio Decaro, postete Bilder von Mitbürgern, die am Samstagnachmittag in Massen auf den Straßen entlang der Küste spazieren gingen. "Diese Bilder sind eine Ohrfeige für die Covid-Kranken und die Unternehmer, die wegen der Epidemie ihre Betriebe schließen müssen", protestierte der Bürgermeister. Sollte die Zahl der Infektionen in der Gegend steigen, müsste auch die Region Apulien, zu der Bari gehört, zur Roten Zone erklärt werden. Dies würde die Bürger zu einem Teil-Lockdown zwingen, warnte Decaro.

Inzwischen mehren sich Proteste gegen die restriktiven Maßnahmen der Regierung. In Neapel demonstrierten Restaurant-Inhaber gegen die Pflicht, ihre Lokale um 18.00 Uhr zu schließen. In Rom kam es zu einem Protest wegen des landesweiten Verbots von Weihnachtsmärkten. Dies bedeute einen Riesenverlust für den Kleinhandel, betonten die Demonstranten.

Nach Protesten gegen die verschärften Corona-Vorschriften in Italien hat die Regierung neue Hilfsmaßnahmen für betroffene Unternehmen und Arbeitnehmer beschlossen. In der Nacht auf Samstag verabschiedete das Kabinett ein Hilfspaket mit Maßnahmen im Umfang von rund 2,5 Milliarden Euro, das unter anderem Steuererleichterungen, Kredite, Zahlungsaufschübe und Zuschüsse vorsieht. Ende Oktober hatte die Regierung bereits weitere Hilfsmaßnahmen in Höhe von 5,4 Milliarden Euro bewilligt.

Für vier italienische Regionen - Lombardei, Piemont, Aostatal und Kalabrien - gilt seit Freitag ein Teil-Lockdown, der allerdings weniger streng ist als im Frühjahr. Landesweit wurden Beschränkungen eingeführt, darunter eine nächtliche Ausgangssperre von 22.00 Uhr bis 5.00 Uhr. Für den Weg in die Arbeit oder zum Arzt sind Ausnahmen erlaubt. Im ganzen Land sind die Museen zu. Höhere Schulen und Universitäten müssen auf Online-Unterricht umstellen.

(APA/AFP)

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