Reportage

Zu Besuch in Wiens erster "Schnupfen-Checkbox"

Der Favoritener Arzt-Container bei der Präsentation am Mittwoch.
Der Favoritener Arzt-Container bei der Präsentation am Mittwoch.APA/HELMUT FOHRINGER
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In Wien sind seit Donnerstagfrüh die ersten zwei Arzt-Container in Betrieb. Die ersten Stunden verliefen reibungslos, lange Warteschlangen blieben bisher aus. Ein Lokalaugenschein.

Dass sich in den drei schmucklosen, weißen Baucontainern das neue Vorzeigeprojekt der Stadt Wien und der Ärztekammer verbirgt, ist auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Zu einem Schlauch aneinandergereiht stehen sie auf dem betonierten Platz neben dem kleinen Park am Ottakringer Mildeplatz. In dem Fußballkäfig und dem Spielplatz zehn Meter weiter ist am Donnerstagvormittag nichts los, nur ein Mann schaut aus einem Fenster eines in die Jahre gekommenen Zinshauses auf die „Schnupfen-Checkboxen“, die seit 7 Uhr früh in Betrieb ist.

Drei Stunden nach Start der zwei mobilen Ordinationen - die zweite steht in Favoriten - scheint alles reibungslos abzulaufen. Keine meterlangen Schlangen wie bei den Teststraßen, ein einziger Patient wartet draußen, nach zwei Minuten wird er hineingewunken. Die Online-Terminvergabe auf der Homepage des Ärztefunkdiensts funktioniert offenbar. Oder es hat sich einfach noch nicht herumgesprochen, dass sich Menschen mit Fieber, Husten oder Schnupfen in den Containern gratis auf eine Coronavirusinfektion testen lassen können.

„Von den bisher 22 Patienten war einer positiv“, sagt Peter Haubenberger, der - abgestellt vom Ärtzefunkdienst - heute im Container sitzt. Danach sei einmal gründlich durchgelüftet und desinfiziert worden, erzählt der Allgemeinmediziner. Viele Flächen gibt es ohnehin nicht, alles in den schmalen Räumen ist auf Funktionalität ausgerichtet. Auf einem Tisch liegen die Tests bereit, in einer Ecke ist Schutzausrüstung gestapelt. Dazu noch eine Liege im Arztzimmer, und kleine Computertische für die Datenaufnahme. Immerhin funktioniert nun der kleine Heizstrahler. In der Früh - erzählt Haubenberger - sei es eisig gewesen.

APA/HELMUT FOHRINGER

Haubenberger rechnet noch mit vielen weiteren positiven Fällen. „Die Wahrscheinlichkeit ist bei den aktuellen Zahlen sehr hoch.“ Besonders, da zu ihm nur Menschen mit respiratorischem Infekt kommen.

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