Coronavirus

Revolten und Corona in Gefängnissen: Sri Lanka entlässt Häftlinge

Angehöriger von Häftlingen des Gefängnisses bei Colombo warten vor dem Ragama Krankenhaus auf Neuigkeiten nach einem gewalttätigen Aufstand der Inhaftierten am Wochenende.
Angehöriger von Häftlingen des Gefängnisses bei Colombo warten vor dem Ragama Krankenhaus auf Neuigkeiten nach einem gewalttätigen Aufstand der Inhaftierten am Wochenende.APA/AFP/LAKRUWAN WANNIARACHCHI
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Mehr als 1100 Insassen von Strafanstalten sind mit Sars-CoV-2 infiziert. In einem Gefängnis bei Colombo brach Gewalt aus. Elf Menschen kamen ums Leben.

Nach einer tödlichen Revolte in einem Hochsicherheitsgefängnis auf SriLanka hat die Regierung angekündigt, 607 Gefangene freizulassen. Es handle sich um Häftlinge, die wegen kleineren Vergehen in verschiedenen Gefängnissen säßen, sagte Justizminister Ali Sabri am Dienstag dem Parlament des Inselstaates. Auch weitere Gefangene sollten angesichts mehrerer Corona-Ausbrüche in den notorisch überbelegten Gefängnissen entlassen werden.

Nach offiziellen Angaben sind in dem Land zurzeit mehr als 1100 Häftlinge mit Corona infiziert. Insassen in mehreren Anstalten forderten bessere Einrichtungen, die das Abstandhalten eher zulassen, sowie regelmäßige Corona-Tests, sagte ein Beamter, der für die Gefängnisse des Landes zuständig ist.

In einem Gefängnis 15 Kilometer nördlich der Hauptstadt Colombo war die Lage am Sonntag eskaliert. Gefangene hätten Arzneimittel aus einem Medikamentenraum gestohlen, Gefängniswärter angegriffen und versucht zu fliehen. Dabei wurden Gebäude und Dokumente angezündet sowie zwei Wächter zeitweise als Geiseln genommen. Die Polizei habe das Feuer eröffnet und die Situation in der Nacht auf Montag unter Kontrolle gebracht. Insgesamt starben nach Polizeiangaben bei der Revolte und an den Folgen mindestens elf Menschen, 108 wurden verletzt.

(APA/dpa)

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