Covidtote

Höchststand bei Sterbefällen

Binnen einer Woche sind in Österreich so viele Menschen verstorben wie seit 1978 nicht mehr (Symbolbild).
Binnen einer Woche sind in Österreich so viele Menschen verstorben wie seit 1978 nicht mehr (Symbolbild).(c) APA/HERBERT NEUBAUER
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Mitte November sind in Österreich binnen einer Woche so viele Menschen verstorben wie seit 1978 nicht mehr.

Wien. 92 Tote in 24 Stunden, so lautete die Bilanz der Coronatodesfälle am Donnerstag. Und diese seit Wochen anhaltend hohen Sterbezahlen zeigen sich nun mit einer deutlichen Übersterblichkeit in der Statistik: In der Woche vom 16. bis 22. November – für diese Woche liegen die jüngsten Daten vor – hat die Statistik Austria 2431 Todesfälle verzeichnet. Damit sind binnen einer Woche in Österreich so viele Menschen verstorben wie seit 1978 nicht mehr.

Damals waren es in der Woche vom 20. bis 26. Februar 2516 Tote. Es grassierte die Russische Grippe. Den höchsten Wert der jüngsten Vergangenheit gab es 2017 mit 2340 Todesfällen in der zweiten Jännerwoche. Auch damals forderte eine besonders heftige Grippewelle viele Tote.

In Summe sind heuer bis 22. November 77.662 Menschen gestorben – 6,5 Prozent mehr als im Schnitt der Jahre 2015 bis 2019. Die am Donnerstag für Kalenderwoche 47 gemeldeten 2431 Todesfälle liegen um 58 Prozent über dem Schnitt der letzten fünf Jahre. Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) weist für diese Woche 568 Todesfälle mit Covid-Infektion aus. Laut Statistik Austria betraf in den ersten 47 Wochen 2020 die Übersterblichkeit Männer stärker als Frauen. Schon in der ersten Aprilhälfte sowie ab Mitte September gab es Wochen, in denen die Sterbefälle über der Bandbreite der Vorjahre lagen.

Eine „besorgniserregende Entwicklung“ macht die Statistik Austria ab 19. Oktober aus. Überdurchschnittlich viele Sterbefälle wurden heuer auch in Pflege- und Seniorenheimen sowie in Behinderteneinrichtungen verzeichnet. Bis 22. November sind heuer 19.447 Bewohnerinnen und Bewohner solcher Einrichtungen verstorben, um fünf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Größter Zuwachs in Kärnten

Regional betrachtet ist der Zuwachs bei Todesfällen in Kalenderwoche 47 am stärksten in Kärnten ausgefallen (plus 54 Prozent), gefolgt von der Steiermark, Oberösterreich und Vorarlberg. Am geringsten war der Zuwachs in Wien (24 Prozent). Laut Daten des Sozialministeriums sind bisher 3447 Menschen in Österreich an oder mit einer Coronavirus-Infektion gestorben. Der evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka rief am Donnerstag angesichts dieser Zahlen auf, Coronatote nicht nur als Zahlen zu sehen. „Hinter der Statistik stehen die Schicksale von Menschen, ihren Familien und Angehörigen“, so Chalupka. „Verstorbene sind keine Zahlenreihen.“ (APA/cim)

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