2021

Salzburger Festspiele: Neues Programm aus "kreativem Pragmatismus"

Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler und Intendant Markus Hinterhäuser.
Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler und Intendant Markus Hinterhäuser.APA/BARBARA GINDL
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Es wird 168 Aufführungen an 17 Spielstätten geben. "Boris Godunow" und "Zauberflöte" müssen weiter geschoben werden. Die große, neue Opernpremiere soll "Don Giovanni" sein.

Nach dem coronabedingten Ausnahmejahr 2020 haben die Salzburger Festspiele am Donnerstag ihre Vorhaben für das neue Jahr 2021 vorgestellt - in dessen Zentrum viele jener Produktionen stehen sollen, die es im heurigen Pandemiejahr nicht ins Programm der Jubiläumsfestspiele geschafft hatten. Und doch schwebt auch über den Festspielen 2021 das Damoklesschwert Corona. Insgesamt 168 Aufführungen an 17 Spielstätten hat man zwischen 17. Juli bis 31. August vorgesehen.

Zunächst streute Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stadler Intendant Markus Hinterhäuser Rosen ob der erfolgreichen, coronafreien Ausgabe 2020: "Er hat bewiesen, dass er auch in Coronazeiten fähig ist, ein Programm auf die Beine zu stellen, dass uns auch in Nicht-Coronazeiten zur Ehre gereichen würde." Und doch müsse und wolle man nun das neue Programm 2021 erneut unter dem Vorzeichen von Corona vorstellen. Je nach Entwicklung der Pandemie müsse man bereit sein, das jetzt fixierte Konzept zu adaptieren. Insofern mussten die künstlerisch Verantwortlichen leider akzeptieren, dass wirtschaftlich nicht alles umsetzbar sein werde.

"Kluger, konstruktiver, kreativer Pragmatismus" sei nun das Motto für das Arbeiten, so Hinterhäuser: "In einigen Fällen werden wir den Verschiebebahnhof ein wenig weiter bemühen müssen." So wird es den eigentlich bereits für 2020 geplanten "Boris Godunow" sowie die Neueinstudierung der "Zauberflöte" von Lydia Steier auch kommendes Jahr noch nicht geben.

"Don Giovanni“, "Elektra“, "Intolleranza 1960"

Die große, neue Opernpremiere soll nun am 26. Juli Mozarts "Don Giovanni" in der Deutung von Romeo Castellucci und unter dem Dirigat von Teodor Currentzis sein. Hinzu kommt Luigi Nonos "Intolleranza 1960", die Jan Lauwers gestalten soll. Wiederaufgenommen wird Strauss' "Elektra" in der Regie von Krzysztof Warlikowski, für die wieder Franz Welser-Möst die Wiener Philharmoniker führen wird. Und auch die umjubelte Mozart-Inszenierung von "Cosi fan tutte" durch Christof Loy mit Joana Mallwitz als Dirigentin kehrt zurück.

Auch das Konzept, von den befreundeten Institutionen Inszenierungen zu übernehmen, setzt man 2021 um. So wird von den Pfingstfestspielen Händels szenisches Oratorium "Il Trionfo del Tempo d del Disinganno" in der Regie von Robert Carsen und von den Osterfestspielen Puccinis "Tosca" als Regiearbeit von Michael Sturminger ins Programm gehoben.

Von Sturminger stammt auch weiterhin die "Jedermann"-Inszenierung, die am 17. Juli am Domplatz mit dem neuenHauptdarsteller Lars Eidinger und Verena Altenberger als neueBuhlschaft abheben soll. Karin Henkels Shakespeare-Adaption "Richard The Kid & The King" macht dann am 25. Juli den Premierenauftakt im Schauspiel, dem sich am 7. August "Das Bergwerk zu Falun" des "Jedermann"-Schöpfers Hugo von Hofmannsthal in der Deutung von Jossi Wieler anschließt. Von Burgtheater-Chef Martin Kusej stammt dann die "Maria Stuart" auf der Perner-Insel am 14. August.

Kartenverkauf

Das Sicherheitskonzept werde an die jeweilige Situation angepasst, sagte Lukas Crepaz, kaufmännischer Direktor der Festspiele. Für 2021 wurden 209.071 Karten aufgelegt. In einem ersten Schritt kommen zwei Drittel in den Verkauf, der Stichtag für die Bestellungen wurde von Anfang Jänner auf Ende Februar verschoben. "Das letzte Drittel wird erst freigegeben, wenn es die Pandemie erlaubt", sagte Crepaz. Alle Tickets werden personalisiert, die Sitzplätze dynamisch nach einem erweiterten Schachbrettkonzept vergeben. Das bedeutet, dass Besucher, die gemeinsam bestellen, zusammen sitzen und danach Plätze frei sind. Impfungen oder Tests für das Publikum hält Crepaz für "unverhältnismäßig". Die Festspiele hätten im Sommer 2020 gezeigt, dass auch in Zeiten von Corona sichere Veranstaltungen möglich seien.

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(APA)

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