Auf der Tagesordnung des EU-Treffens steht die Koordination der Europäischen Union in Bezug auf die neue Virusvariante. Die Mutation wurde bereits bei einem Patienten in Italien nachgewiesen.
Wegen der neuen Variante des Coronavirus beruft die deutsche EU-Ratspräsidentschaft für Montag ein Notfalltreffen mit Vertretern anderer Mitgliedstaaten ein. Berlin rufe im Rahmen des Krisenreaktionsmechanismus der Staatengemeinschaft (IPCR) nationale Experten zusammen, wie ein Sprecher der deutschen Ratspräsidentschaft am Sonntag mitteilte. Auf der Tagesordnung stehe die Koordination der Europäischen Union in Bezug auf die neue Virusvariante.
Nach ersten Erkenntnissen britischer Wissenschafter ist eine kürzlich entdeckte Variante des Virus um bis zu 70 Prozent ansteckender als die bisher bekannte Form. Premierminister Boris Johnson hatte am Samstag betont, es gebe aber keine Hinweise darauf, dass Impfstoffe gegen die Mutation weniger effektiv seien.
Die Nervosität ist trotzdem hoch. In Österreich gibt es derzeit keinen bekannten Fall, doch in Italien wurde die Mutation bei einem Patienten nachgewiesen. Der Patient sei gemeinsam mit einer zweiten Person vor wenigen Tagen aus Großbritannien nach Italien gereist, wo er am Fiumicino Flughafen in Rom ankam. Die beiden seien nun in Quarantäne, gab das italienische Gesundheitsministerium bekannt.
Mutationen nicht ungewöhnlich
Experten zeigten sich zuversichtlich, dass der Impfstoff auch gegen die neue Variante wirkt. "Ich sehe da derzeit keinen Grund für Alarm", sagte Richard Neher vom Biozentrum der Universität Basel. Auch Andreas Bergthaler von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (CeMM) in Wien hält die derzeitige Entwicklung nicht für "wahnsinnig alarmierend". Dass Mutationen auftauchen sei nicht ungewöhnlich, derzeit wisse man nicht, ob die beobachteten Veränderungen entscheidenden Einfluss auf die Eigenschaften des Erregers haben.
(APA/dpa)