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Ein Leben für die Stars

Lilian Klebow und Lizz Goergl praesentierten MEET YOUR STAR
Lilian Klebow und Lizz Goergl praesentierten MEET YOUR STARRoland Unger
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Georg Kindel wagt ein neues Projekt: Nach einem Flop im Jahr 2009 will er mit „Meet your Star“ eine neue Form der Spendensammlung etablieren.

Einmal im Leben das große Vorbild treffen – davon träumt fast jedes Kind. Die Plattform „Meet your Star“ wurde ins Leben gerufen, um genau diesen Wunsch zu erfüllen. Allerdings ist das Angebot nicht für Kinder gedacht und wird auch nach der Coronakrise nur virtuell bleiben.

Georg Kindel ist zufrieden mit seinem neuesten Projekt: „Wir haben Ende November mit 54 Stars gestartet, mittlerweile sind es über hundert“, sagt der Gründer und Geschäftsführer. Die Plattform „Meet your Star“ bietet die Möglichkeit, gegen Entgelt per Video mit einem auserwählten Prominenten zu telefonieren. Auch Geschenkgutscheine und Videobotschaften sind möglich. Vom Erlös eines jeden Gesprächs oder virtuellen Grußes geht ein gewisser Prozentsatz an eine karitative Organisation, die der Prominente wählt. Der Begriff „Star“ ist weit gefächert: Sowohl Schauspieler, Autoren und Musiker, als auch Sportler, Influencer, Radio- und Fernsehmoderatoren sind vertreten. Die Prominenten können selbst entscheiden, wie oft sie online sind und wie viel eine Minute Videochat mit ihnen kostet – ein Richtwert ist natürlich der Bekanntheitsgrad.

So kommt es, dass der Friedensnobelpreisträger Lech Wałęsa, polnischer Staatspräsident von 1990 bis 1995, pro Minute 184,50 Euro verlangt, und weniger Bekannte schon für 20 Euro pro Minute zu haben sind. Jugendliche unter 18 Jahre dürfen „zu ihrem eigenen Schutz“ nicht ohne Aufsichtsperson teilnehmen. Aber: „Es haben schon einige junge Menschen angerufen, die den Videochat von der Mutter geschenkt bekommen haben“, sagt Kindel. Der ehemalige Neos-Politiker Matthias Strolz sei vor allem bei Schulsprechern eine beliebte Wahl – und Sebastian Kurz bzw. die Bundesregierung ein begehrtes Gesprächsthema. Das bisher längste Videotelefonat habe die Schauspielerin Lilian Klebow mit Zwillingen aus der Schweiz geführt: Klebow wurde für eine Viertelstunde gebucht. Manche Gespräche bleiben oberflächig, andere gehen weiter in die Tiefe. Der Moderator Harald Prünster schenkte seinem ersten Anrufer ein Buch und erzählte einer Anruferin seinen Lieblingswitz. Der Schauspieler Cornelius Obonya – ehemaliger „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen – sprach mit seinem Fan über seine Entscheidung, vom Genussraucher zum Nichtraucher zu werden. Mittlerweile rauche er seit fünf Jahren nicht mehr und habe auch kein Bedürfnis danach. Sein Fazit: „Das einzige, was wirklich hilft, ist der pure Wille!“

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