Die Entscheidung über die Empfehlung eines zweiten Corona-Impfstoffes für die EU wurde auf Mittwoch verschoben. In den USA Kanada und zuletzt in Israel wurde er bereits zugelassen.
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat die Entscheidung über die Empfehlung eines zweiten Corona-Impfstoffes für die EU auf Mittwoch verschoben. Das teilte die EMA am Montagabend in Amsterdam mit. Der Expertenausschuss der EMA war bereits am Montag und damit zwei Tage früher als geplant zusammengetroffen und hatte über die Zulassung des Impfstoffes des US-Herstellers Moderna beraten.
Dabei seien einige Fragen offen geblieben, sagte der niederländische Vertreter in dem Ausschuss. Die EMA hatte bereits zuvor nicht ausgeschlossen, dass eine Entscheidung erst bei der planmäßigen Sitzung des Ausschusses am Mittwoch fallen könnte.
Der Impfstoff von Moderna ist bereits in den USA und Kanada zugelassen. Bei einer positiven Empfehlung der EMA muss noch die EU-Kommission zustimmen. Das gilt als Formsache und könnte in kürzester Zeit geschehen. Es wäre nach dem Präparat der Hersteller Pfizer und Biontech der zweite Impfstoff gegen Covid-19, der in den EU-Mitgliedsstaaten zugelassen würde. Die EU hat bei Moderna bereits 160 Millionen Dosen des Impfstoffes bestellt.
Sechs Millionen Impfdosen nach Israel
Auch die israelischen Gesundheitsbehörden haben den Einsatz des Corona-Impfstoffs von Moderna genehmigt. Man habe sechs Millionen Impfdosen gesichert und erwarte die ersten Lieferungen noch im Jänner, teilt das Gesundheitsministerium mit. Die Zahl der Neuinfektionen in Israel stieg erstmals seit Ende September auf mehr als 8000. Wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 8308 Fälle verzeichnet.
Seit dem Ausbruch der Pandemie ist dies der dritthöchste registrierte Wert in dem Land. Von den knapp 110.000 gemachten Tests fielen 7,6 Prozent positiv aus. Um eine weitere Virus-Ausbreitung zu verhindern, war Ende Dezember ein neuer Teil-Lockdown in dem Mittelmeerstaat verhängt worden. Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wollte bis zur Wochenmitte über weitere Verschärfungen entscheiden.
In Israel läuft derzeit eine massive Impfkampagne. Mehr als eine Million Menschen wurden bereits mit dem Vakzin von Pfizer/Biontech geimpft.
(APA/dpa/Reuters)