„Füchslein in der Kiste“ ist ein einfühlsames Büchlein, das Sterben nicht als Drama inszeniert. Antje Damm lässt einen müden alten Waldbewohner ganz selbstverständlich Abschied nehmen.
Antje Damms Bücher laden immer zum Gespräch ein. Besonders natürlich ihre bekannten Sammlungen ("Frag mich!“, „Echt wahr?"), die witzige und kluge Zugänge zu Kinderkopfwelten legen. Da geht es um die vielen Facetten des Lebens, Banales ebenso wie Großes, und der Tod wird nie ausgespart. „Hast du schon mal ein totes Tier gefunden? Was hast du damit gemacht?“, fragt die deutsche Autorin und Illustratorin etwa, und Kinder sprudeln nur so raus mit ihren Erfahrungen.
Auch Damms erzählende Bücher bringen ins Gespräch, das neueste etwa über das Thema Sterben. Da schleppt ein müder alter Fuchs eine große Kiste durch den Wald (ja, es ist ein Sarg). Bis zur Lichtung will er kommen, sie ist sein Ziel. Die Kaninchen dort brauchen sich nicht zu fürchten, er ist zahnlos und schlürft nur noch Tomatensuppe. Eine Freundschaft zwischen den Tieren entwickelt sich, der Fuchs erzählt über sein Leben, das Ende ist freilich vorauszusehen. „Bald werde ich gehen“, sagt er eines Tages, und die Kaninchen wollen wissen wohin. „Das weiß ich nicht“, flüstert der Fuchs, aber bestimmt wird es dort schön sein. Denkt an mich, dann bin ich nicht allein.“ So simpel, so schön kann ein Abschied sein. Gestaltet ist „Füchslein in der Kiste“ wieder mit Stift, Schere und Kleber; die Bilder erzeugen eine warme, tröstliche Stimmung. Der Tod ist nicht ungeheuerlich, er ist einfach.
Antje Damm: Füchslein in der Kiste. Moritz Verlag. 32 Seiten, 13,40 Euro. Alter: Ab fünf Jahren.