Naturkatastrophen

Katastrophen kosteten im Vorjahr mehr

 Der Rückversicherer Munich Re bereitet sich auf steigende Naturkatastrophen-Schäden in den nächsten Jahren vor.
Der Rückversicherer Munich Re bereitet sich auf steigende Naturkatastrophen-Schäden in den nächsten Jahren vor.imago images/ANE Edition
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60 Prozent der Schäden sind allerdings nicht versichert.

München. Der Rückversicherer Munich Re bereitet sich auf steigende Naturkatastrophen-Schäden in den nächsten Jahren vor. Allein 2020 haben Stürme, Waldbrände und Überflutungen die Versicherer weltweit rund 82 Mrd. Dollar (67 Mrd. Euro) gekostet. Ein Jahr zuvor waren es noch 57 Mrd. Dollar gewesen.

Unterm Strich beliefen sich die weltweiten Schäden durch Naturkatastrophen 2020 auf rund 210 Mrd. Dollar (2019: 166 Mrd. Dollar). „Der Trend bei den Schäden aus Naturkatastrophen zeigt nach oben, was sehr wahrscheinlich in Teilen auch auf den Klimawandel zurückzuführen ist”, sagt Ernst Rauch, Klima-Chef des Rückversicherers, im Interview mit Bloomberg. „Die Natur ist aggressiver geworden.” Die Hurricane-Saison im Nordatlantik 2020 bezeichnete er als „absolut herausragend”. Hier habe es mit 30 Stürmen einen neuen Rekordwert gegeben.

Doch auch sozio-ökonomische Gründe im Zusammenspiel mit der Natur treiben die Schäden in die Höhe. So würden Wohn- und Industriegebäude zunehmend in Richtung Wasser wandern, etwa weil die Menschen dort gern wohnen oder es für die Industrie logistisch vorteilhaft ist. „Dadurch steigen aber auch die Schäden bei Hochwasser”, sagt Rauch.

Einen besonders hohen Anteil an den versicherten Schäden aus Naturkatastrophen hatten im Vorjahr die USA. Von den 82 Mrd. Dollar an Gesamtschäden entfielen 67 Mrd. Dollar auf das Land. Der nicht-versicherte Anteil bei Naturkatastrophen lag bei rund 60 Prozent. Gerade in Asien fehlte es oft an Schutz. (Bloomberg)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.01.2021)

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