Anti-Corona-Maßnahmen

Mehrere Demos gegen Corona-Maßnahmen der Regierung

APA/WOLFGANG SPITZBART
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Wien, Niederösterreich, Graz und am Vortag in Oberösterreich: In mehreren Regionen Österreichs gehen die Menschen auf die Straße, um ihren Ärger über die Corona-Maßnahmen der Regierung kundzutun.

Am frühen Nachmittag haben sich laut Polizei etwa 100 Personen vor der Oper in Wien versammelt, um an einer - eigentlich untersagten -Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen teilzunehmen. Die Teilnehmer hielten sich an die entsprechenden Auflagen, weshalb die Exekutive nicht einschritt, sagte Polizeisprecherin Barabara Gass.

Vier Versammlungen von Corona-Gegnern waren für dieses Wochenende in Wien angemeldet gewesen. Drei davon waren von der Polizei untersagt worden. Der verbliebene "Spirituelle Rundgang für ein segensreiches, glückliches Neujahr", der für Samstagnachmittag geplant war, wurde von der Organisatorin am Freitagabend selbst abgesagt." Am Gestade war dann auch tatsächlich niemand sehen.

Bei der Oper ließen sich die Aktivisten nicht vom Verbot anhalten, was den ursprünglichen Organisatoren eine Anzeige einbringen wird. Sollten die Demonstranten der ursprünglichen Route folgen, dürften sie über den Ring bis zur Schlusskundgebung am Stephansplatz marschieren. Statt der angemeldeten 500 bis 1000 Personen hatte sich laut Polizei lediglich ein Bruchteil eingefunden.

Festnahme und Anzeigen bei Demos in Niederösterreich

Bei vier angemeldeten Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen haben am Samstag in Niederösterreich insgesamt 930 Personen teilgenommen. Wie Polizeisprecher Johann Baumschlager mitteilte, gab es eine Festnahme und 39 Anzeigen. Die Protestveranstaltungen seien "grundsätzlich ruhig und sehr entspannt" verlaufen.

Am häufigsten wurde die Exekutive in Ruprechtshofen (Bezirk Melk) tätig. Die dortige Kundgebung besuchten 200 Personen, es gab 19 Anzeigen und eine Festnahme.

Die höchste Teilnehmerzahl wurde mit 300 in Horn verzeichnet. Während es in der Waldviertler Bezirksstadt zu keiner Anzeige kam, wurden in Waidhofen a. d. Ybbs bei 280 Anwesenden 15 und in Ternitz (Bezirk Neunkirchen) bei rund 150 Beteiligten fünf Anzeigen verzeichnet. Eine in Ober-Grafendorf (Bezirk St. Pölten) geplante Versammlung fand Baumschlager zufolge nicht statt.

Rund 250 Demonstranten in Graz

In Graz ist es am Samstagnachmittag zu Demonstrationen am Hauptplatz gekommen, die ein größeres Polizeiaufgebot forderten. Zunächst versammelten sich die Mitglieder einer rechtsextremen Organisation zur "Kundgebung gegen den great reset", dann kamen einige Dutzend Vermummte einer linken Antifa-Gruppe dazu. Die Polizei trennte die Aktivisten, es kam zu keinen Ausschreitungen.

Die Gegendemonstration war nicht angemeldet. Nach Schätzung der Polizei waren rund 250 Personen insgesamt am Hauptplatz. Von einem Fenster aus entrollten Mitglieder der kommunistischen Jugend (KJÖ) ein Transparent mit der Aufschrift "Ob Corona, Rechtsextremismus oder Verschwörungsmythen: Abstand halten hilft!" Dazu hieß es in einer Aussendung der KJÖ: "Wenn rechtsextreme vor unseren Haustüren eine Kundgebung abhalten, können wir nicht einfach zuschauen."

Über 2100 Demonstranten am Freitag in Oberösterreich

In Oberösterreich sind Freitagnachmittag und -abend 2100 Kritiker von Corona-Maßnahmen auf die Straße gegangen. In Vöcklabruck nahmen laut Polizei ab 20 Uhr 1.500 Personen an einer nicht genehmigten Kundgebung teil. In Linz gingen 600 Personen vom Ars Electronica Center zum Hauptplatz "spazieren" und hielten dann dort ab 17 Uhr eine Demonstration ab. Auch wenn beide Veranstaltungen allgemein friedlich verliefen, gab es Anzeigen und Festnahmen.

Für Freitag 20 Uhr hatte der Corona-Widerstand in sozialen Medien zu dem Spaziergang nach Vöcklabruck geladen. Der Aufruf "je mehr, desto besser!" war offenbar erfolgreich, denn es versammelten sich 1.500 Personen zwischen 20 Uhr und 21.15 Uhr in der Bezirksstadt. Nachdem nicht alle den Mindestabstand einhielten oder eine Maske trugen, zeigte die Polizei 68 Personen an. Weiters gab es zwei Anzeigen wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, da die Kundgebung nicht angemeldet war. Außerdem wurden auch Teilnehmer festgenommen, da sie sich aggressiv verhalten hätten, sowie drei zur Feststellung ihrer Identität, informierte die Polizei.

Bei der Demo in Linz mit rund 600 Teilnehmern wurde am frühen Abend eine aggressive Demonstrantin verhaftet. Und nachdem sich 39 Corona-Kritiker weigerten, trotz Aufforderung von Polizisten einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, und auch kein Attest zur Befreiung vorweisen konnten, wurden sie nach den Covid-19-Bestimmungen angezeigt.

(APA)

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