Coronavirus

Corona: Halbe Million Italiener geimpft

583.050 Impfungen wurden bis Samstagabend in Italien verabreicht, das sind 63,5 Prozent aller im Land verteilten Dosen. Der Papst unterstützt die Kampagne: Er lässt sich kommende Woche impfen.

Italien hat am Wochenende die Schwelle einer halben Million geimpfter Personen überschritten. 583.050 Impfungen wurden bis Samstagabend in Italien verabreicht, das sind 63,5 Prozent aller im Land verteilten Dosen. Italien ist somit das EU-Land mit der höchsten Zahl geimpfter Personen. Eine unerwartete Unterstützung erhielt die seit zwei Wochen laufende Kampagne vom Papst, der in einem TV-Interview berichtete, dass er sich nächste Woche impfen lassen werde.

In Italien wurden bisher mehr Frauen als Männer geimpft, das Durchschnittsalter liegt zwischen 50 und 59 Jahren, teilten die Gesundheitsbehörden mit. Nach Kritik an einem schleppenden Start der Impfkampagne in mehreren Regionen sei die Zahl der Impfungen jetzt steigend und sollte auf ein Niveau von 70.000 Impfungen pro Tag klettern.

„Tolles Resultat“ 

Die Regierung zeigte sich zufrieden. "Das ist ein tolles Resultat für diese Anfangsphase. Wir müssen auf diesem Weg weitermachen, um die Herausforderungen der nächsten Monaten zu bewältigen, die weiterhin komplex sein werden", kommentierte Regierungschef Giuseppe Conte auf Facebook.

Neue Impulse sollte die Impfkampagne auch durch Papst Franziskus erhalten, der am Samstag dazu aufgerufen hat, die Impfungen gegen das Coronavirus wahrzunehmen. "Man muss sich impfen lassen", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche laut am Samstag veröffentlichten Äußerungen gegenüber dem italienischen Fernsehsender Canale 5. Alles andere wäre eine "suizidale Verweigerung", die er sich nicht erklären könne. Er selbst wolle sich in der kommenden Woche im Vatikan impfen lassen, sagte der 84-Jährige.

Unterschiedliche Zonen kommen wieder

Die Regierung will indes die Kriterien verschärfen, nach denen eine Region zur roten Zone mit Lockdown erklärt wird. Bei durchschnittlich 250 Infektionsfällen pro 100.000 Einwohnern in einer Woche soll eine Region automatisch zur roten Zone erklärt werden, geht aus Anweisungen des wissenschaftlichen Komitees CTS hervor, die die Regierung nächste Woche einführen will. In der roten Zone gilt ein strenges Ausgangsverbot, Geschäfte und Lokale bleiben geschlossen.

Die Parameter, nach denen das Ampelsystem weiter funktionieren soll, sind in Italien seit dieser Woche bereits strikter geworden. So soll eine Region mit Reproduktionswert (Rt) 1 als orange eingestuft werden, bisher galt dafür ein Rt von 1,25. Bei einem Rt von 1,25 (und nicht mehr von 1,5) wird eine Region als rot bewertet, was zu einem Lockdown führt.

Italien will ab kommender Woche das Land wieder in unterschiedliche Corona-Zonen einteilen. Danach fallen die nördlichen Regionen Emilia Romagna, die Lombardei und Venetien sowie Sizilien und Kalabrien im Süden ab Montag in die orangefarbene Zone. In ihnen gelten dann strengere Regeln als im Rest des Landes, der dann in die gelbe Zone eingeteilt werden soll.

(APA)

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