Einspruch

Als Hinrichter sind „Arnie“ und Trump einander ebenbürtig

Vergangene Woche hat Arnold Schwarzenegger in einem Video an große Gefühle und die Gerechtigkeit appelliert (Screenshot).
Vergangene Woche hat Arnold Schwarzenegger in einem Video an große Gefühle und die Gerechtigkeit appelliert (Screenshot).imago images/Photopress Müller
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Wo Schwarzenegger sein österreichisches Erbe gar nicht kümmert – und er dem scheidenden US-Präsidenten das Wasser reicht.

Vor einigen Monaten erzählte der langjährige „Presse“-Kolumnist Kurt Scholz an dieser Stelle die Geschichte zweier hingerichteter Mörder: „Einer war nach 23 Jahren in der Todeszelle alt geworden, halb blind und saß im Rollstuhl. Man tötete ihn mit zwei Giftspritzen.“ Der andere „lag nach 24 Jahren in der Todeszelle angeschnallt auf einer Art Operationstisch und suchte mit den Augen nach Familienangehörigen. In den Jahren der Haft hatte er Kinderbücher mitverfasst und gewarnt, Verbrechen zu begehen.“ Der Gouverneur, der 2005 das Begnadigungsgesuch abgelehnt hatte, „kam aus Österreich und hieß Schwarzenegger“.

Vergangene Woche hat Arnold Schwarzenegger in einem Video an große Gefühle und die Gerechtigkeit appelliert: Er hat an die „Reichskristallnacht“ erinnert und den Sturm von Trump-Anhängern auf das Kapitol damit verglichen. Und während die deutschsprachige Öffentlichkeit auf inadäquate NS-Vergleiche meist sehr empfindlich reagiert, kommentierte man das mit Sympathie beziehungsweise wohlwollender Ironie (angesichts der pathetischen Inszenierung).

Wie man hört, wird Arnold Schwarzenegger jetzt mit Interviewanfragen aus aller Welt bestürmt; von Leuten, die offenbar mehr wissen wollen über die Lehren, die er dank seiner österreichischen Herkunft für die Amerikaner parat hat – bezüglich der Abscheulichkeit des scheidenden US-Präsidenten.

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