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Wirecard: Seltsame Post vom Deutsche-Bank-Aufsichtsrat

Die Verbindungen der Deutschen Bank zu Wirecard waren am Donnerstag Thema im Untersuchungsausschuss.
Die Verbindungen der Deutschen Bank zu Wirecard waren am Donnerstag Thema im Untersuchungsausschuss.Reuters
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Alexander Schütz im Erklärungsnotstand.

Berlin. Die Verbindungen der Deutschen Bank zu Wirecard waren am Donnerstag Thema im Untersuchungsausschuss, der den Zusammenbruch des Zahlungsdienstleisters unter die Lupe nimmt. Da ging es auch um eine E-Mail von Alexander Schütz. Schütz, Gründer und CEO des österreichischen Vermögensverwalters C-Quadrat, zog 2017 in den Aufsichtsrat der Bank ein. In einer E-Mail informierte er den seinerzeitigen Wirecard-Chef Markus Braun darüber, dass er Wirecard-Aktien erworben habe, und er appellierte an Braun, Journalisten „fertigzumachen“.

Schütz entschuldigte sich am Freitag für die Äußerungen und schrieb in einer E-Mail an Bloomberg News, er habe damals geglaubt, dass die Vorwürfe gegen Wirecard unbegründet seien. Er werde die weiteren Schritte mit Aufsichtsratschef Paul Achleitner besprechen. „Ich habe Markus Braun Anfang 2019 geglaubt, dass Wirecard ein integres Unternehmen ist, das zu Unrecht diffamiert wird, und dass es tatsächlich eine mediale Kampagne, initiiert von Short Sellern, gegen das Unternehmen gibt. Mittlerweile ist klar, dass ich damit falsch lag.“

Der Vorstandschef der Deutschen Bank, Christian Sewing, sagte in einer Zeugenaussage am Donnerstag, er habe von Schütz' E-Mail nichts gewusst. Deutsche-Bank-Sprecher Jörg Eigendorf bezeichnete sowohl den Inhalt als auch die Haltung der zitierten Äußerung als „inakzeptabel – unabhängig davon, von wem sie stammt“. (Bloomberg)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.01.2021)

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