Leitartikel

Laschet ist die Antithese eines Aufbruchssignals

FILE PHOTO: German Chancellor Merkel meets Armin Laschet in Duesseldorf
FILE PHOTO: German Chancellor Merkel meets Armin Laschet in DuesseldorfREUTERS
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Die CDU entschied sich bei ihrer Vorsitzwahl für eine Fortsetzung des Merkelianismus mit rheinländischen Mitteln. Das reichte für Armin Laschet, aber reicht es auch für Deutschland?

Ein wenig Aufbruch hätte der CDU und Deutschland nicht geschadet, aber nun kommt Armin Laschet, die Fortsetzung des Merkelianismus mit rheinländischen Mitteln. Die Christdemokraten entschieden sich bei der Wahl ihres neuen Vorsitzenden für das Weiter-so. Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, der nun das Steuer in Deutschlands größter Regierungspartei übernimmt, ist ein bedächtiger Mann der Mitte, der auf die Handwerkskunst des Kompromisses setzt. Kühne Zukunftsvisionen und Kurswechsel muss von ihm niemand befürchten.

Das mag zunächst beruhigend wirken in einer Zeit der Polarisierung und des globalen Umbruchs. Ob es auch reicht, wird man sehen. Eine behäbig-saturierte Einschläferungstaktik wäre allerdings garantiert nicht das geeignete Rezept für Deutschland, um im 21. Jahrhundert zu bestehen. Denn gemäß dem alten konservativen Leitspruch von Giuseppe Tomasi di Lampedusa muss sich in Europas führender Volkswirtschaft so ziemlich alles ändern, damit fast alles so bleiben kann, wie es ist.

Auf den ersten Blick steht Deutschland gut da nach Angela Merkels fünfzehnjähriger Regierungszeit: Die Staatskassen sind gut gefüllt, die Arbeitslosenzahlen vergleichsweise niedrig, die Schulden ebenso. Doch Deutschland steht vor großen Umwälzungen: in der Autoindustrie und auch anderswo, denn es hat die Digitalisierung verschlafen. Das Land braucht einen Erneuerungs- und Investitionsschub. Es muss sich modernisieren, um an der Spitze zu bleiben. Ist Armin Laschet in der Lage, den Schlüsselstaat der EU zu entstauben und zu dynamisieren?

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