Ein eben wieder aufgelegtes Buch zeigt die ganze Welt der Zitruspflanzen.
Der Nürnberger Kaufmann Johann Christoph Volkamer (1644–1720) war ein Besessener. Er hatte sein Herz an die Gattung Zitruspflanzen verloren und pflegte seine Sammlung hingebungsvoll in einer Zeit, als von den duftenden Exoten nördlich der Alpen noch kaum je die Rede war. Er war ihnen so zugetan, dass er Pflanzen aus aller Herren Länder bestellte, aus Italien, Nordafrika und sogar vom Kap der Guten Hoffnung trafen Lieferungen ein.
Schließlich beauftragte er ein Team von Künstlern damit, seine Lieblinge in Kupfer zu stechen und 256 Tafeln anzufertigen, dank derer er eine zweibändige Publikation herausbrachte, die folgenden voluminösen Titel trug: „Nürnbergische Hesperides, Oder Gründliche Beschreibung Der Edlen Citronat-, Citronen- und Pomeranzen-Früchte. Wie solche in selbiger und benachbarten Gegend, recht mögen eingesetzt, gewartet, erhalten und fortgebracht werden“. Er beschrieb darin Unterschiede der 170 präsentierten Sorten, widmete sich aber auch Themen wie der Pflege und der Sinnhaftigkeit von Orangerien in kaltem Klima.