Kommentar

Es wär schade um die Festspiele Reichenau

Ein Bild aus besseren Tagen: Renate und Peter Loidolt 2016 vor einem Foto-Rückblick auf "ihre" Festspiele.
Ein Bild aus besseren Tagen: Renate und Peter Loidolt 2016 vor einem Foto-Rückblick auf "ihre" Festspiele.(c) (c) Dimo Dimov
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Der Rechnungshof hat Recht mit seiner Kritik an der Finanzgebarung, doch die Festspiele Reichenau sollten nicht beschädigt werden.

Die Festspiele Reichenau mussten 2020 wegen Corona abgesagt werden: Eine schwere Krisensituation für ein Festival, das sich, wie übrigens auch die Salzburger Festspiele, zu einem überwiegenden Teil aus eigenen Einnahmen und nicht aus Subventionen finanziert. 2021 sollen die Festspiele Reichenau wieder stattfinden, mit dem für 2020 geplanten Programm und vor reduziertem Publikum. Ausgerechnet in dieser heiklen Lage hat der Bundesrechnungshof beschlossen, die Gebarung zu überprüfen. Warum gerade jetzt?

Darüber können wir uns nicht wirklich ein Urteil erlauben, der Rechnungshof ist dazu da, die Verwendung von Steuergeld zu überprüfen. Was er fand, klingt nicht erbaulich, „Der Kurier“ zitierte aus dem Rohbericht. Festgestellt wurden undurchsichtige familiäre Verflechtungen, Peter Loidolt ist Intendant, seine Frau Renate (studierte Volkswirtin, immerhin) die Geschäftsführerin, eine Tochter ist auch noch involviert. Die abschließende Rechnungshof-Empfehlung gleicht einem Kanonenschuss: Rückzahlung von Subventionen, soweit zurück reichend wie möglich und keine weitere Finanzierung des Festivals mit Steuergeld. Auf dieses wollte Peter Loidolt wie er oft betonte schon vor Jahren verzichten, vielleicht wäre es besser gewesen, er hätte es getan.

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