Randerscheinung

Körpernahe Dienstleister und Homeschooling

Carolina Frank
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Eine körpernahe Dienstleistung wäre für uns alle kein wirklicher Schaden. In der Schule hat sich im vergangene Jahrzehnt wenig getan.

Der Mittlere kommt singend in die Küche: „Meine Zwanziger habe ich zu Hause verbracht . . .“ Das ist natürlich ein bisserl übertrieben, weil er ja erst 19 Jahre alt ist, aber wer weiß schon, wie lang das alles noch so geht.

Klar ist: Eine körpernahe Dienstleistung wäre für uns alle kein wirklicher Schaden. Wobei der Jüngste mit seinen schulterlangen Haaren (man kann fast schon von Haar sprechen) ziemlich cool ausschaut. Auch wenn er darunter noch weniger raussieht als unser winterwolliger Hund, was schon einiges sagt. Von meinen Haaren zu sprechen wäre, wie von meinem Französisch zu sprechen – beides ist nicht der Rede wert. Allerdings bin ich in jenem Stadium angelangt, wo das Ausziehen eines Wollpullovers dazu führt, dass ich ausschaue, als hätte ich in eine Steckdose gegriffen.

Das Homeschooling bringt mich in die Lage, den Stoff der 1. Klasse Gymnasium teilweise vorgetragen zu bekommen. Ein Zwischenfazit: Im vergangenen Jahrzehnt (also seit der Mittlere in diesen Bildungsregionen unterwegs war) hat sich ähnlich wenig getan wie in den 30 Jahren davor (als ich in diesen Bildungsregionen unterwegs war). Oder konkreter: Warum muss ein Zehnjährger (vor ganz vielen anderen wichtigen Dingen) lernen, wo die Karnischen Alpen sind? Es ist ihm wurscht, er kann sich nichts darunter vorstellen, er wird es gleich wieder vergessen.

Gleichzeitig hat er gerade rund um Corona oder auch den Machtwechsel in den USA so viele Fragen, die Geografie, Biologie und Gesellschaft betreffen. Stattdessen: Karnische Alpen und, ach ja, die Drau. Wow. Und bevor ich zu viel Wutopa bin, dazu neige ich nämlich im Lockdown, stelle ich lieber den Tischtennistisch für ein Doppel im Wohnzimmer auf. Und wenn die Friseure dann offen haben, werden wir sogar den Ball wieder sehen.

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