Coronatests.

Nachweis auch in Wien: Was die Mutante im Abwasser verrät

Auch Abwasser aus der Hauptkläranlage in Wien Simmering, hier im Bild, wird seit vorigem Frühling auf Coronaviren untersucht.
Auch Abwasser aus der Hauptkläranlage in Wien Simmering, hier im Bild, wird seit vorigem Frühling auf Coronaviren untersucht. Die Presse/Clemens Fabry
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In Bad Vöslau wurde bei 71 Prozent, in einer Probe aus Wien bei 17 Prozent der Coronaviren im Abwasser die britische Variante nachgewiesen. Was sagt das über die Zahl der Infizierten und die Verbreitung der Mutante?

Die Coronavirus-Variante B.1.1.7 ist nun auch im Abwasser in Wien und Bad Vöslau (Bezirk Baden) nachgewiesen worden. So wurde bei einer Probe aus Wien vom 11. Jänner in 17 Prozent der im Abwasser festgestellten SARS-CoV-2 Viren die Mutation nachgewiesen. Bei einer Probe aus Bad Vöslau vom 12. Jänner handelte es sich bei 71 Prozent der SARS-CoV-2 Viren um die UK-Variante, wie im Rahmen einer Studie der TU Wien festgestellt wurde.

17, bzw. 71 Prozent: Entspricht das dem Anteil der B.1.1.7-Infizierten an den Coronainfizierten?  

Nein. Der Nachweis der Mutante heißt nur, dass im Einzugsgebiet einer Kläranlage jemand diese Viren-Variante ausscheidet. Um wie viele Personen es sich handelt und wie groß ihr Anteil an den Corona-Infizierten der Region ist, darauf lässt sich kein Rückschluss zu, wie Mikrobiologe Heribert Insam von der Uni Innsbruck erklärt: Schließlich ist unklar, ob Infizierte mit der UK-Variante mehr Virus ausscheiden als Infizierte die den Wildtyp oder andere Mutanten abgeben.

Dennoch ist der Virus-Nachweis im Abwasser ein Mittel, um die Pandemie zu beobachten. Forscher der TU Wien, der Universität Innsbruck und der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) arbeiten seit vorigem Frühling an einem Forschungsprojekt, bei dem Bruchstücke des Erbguts von SARS-CoV-2 im Zulauf von Kläranlagen nachgewiesen werden.

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