Die Europäische Kommission stößt eine öffentliche Debatte über das Altern an. Die dafür zuständige Vizepräsidentin, Dubravka Šuica, mahnt zu mutigen Entscheidungen.
Brüssel. Die Einsicht, dass Europas Gesellschaften nach und nach älter werden, ist seit Jahren eine etablierte Binsenweisheit. Doch die Schlussfolgerungen, die sich daraus für das politische Handeln ergeben, werden oft beiseitegeschoben. Dabei ist in Europa einiges zu tun, wenn man Wohlstand und im globalen Vergleich sehr hohe Lebensqualität bewahren möchte. Das belegt das Grünbuch über das Altern, welches die Europäische Kommission am Mittwoch präsentierte. Vier Monate lang kann nun jeder Bürger bei ihr im Rahmen einer Konsultation seine Ideen dazu anmelden.
Verpflichtend ist in diesem Dokument nichts. Darauf legt auch Dubravka Šuica, eine der Vizepräsidentinnen der Kommission und als solche mit dem Dossier „Demokratie und Demografie“ befasst, gleich zu Beginn ihres Gesprächs mit der „Presse“ wert. Denn die Gestaltung der Arbeitsmärkte, der Pensionsversicherungen oder der Pflege sind ausschließliche Zuständigkeit der Mitgliedstaaten.