Coronavirus

1500 Fälle in Österreich: Neuinfektionen gehen nicht zurück

51 Menschen starben in den vergangenen 24 Stunden an Covid-19. Die Sieben-Tages-Inzidenz lag am Freitag bei 106,4.

Es herrscht strenger Lockdown, aber von den Zielen für eine Lockerung scheint Österreich nach wie vor weit entfernt: Exakt 1.500 positive PCR-Tests auf das Coronavirus sind nach den Zahlen von Innen- und Gesundheitsministerium (Stand Freitag, 9.30 Uhr) in den vergangenen 24 Stunden eingemeldet worden. Damit lag die Zahl der Neuinfektionen über dem Sieben-Tages-Schnitt von 1.406 in der vergangenen Woche. Die Zahl der an oder mit Covid-19 Verstorbenen stieg um 51 auf 7.658.

Die Sieben-Tages-Inzidenz - Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - lag am Freitag bei 106,4 in ganz Österreich. In den Bundesländern waren die Werte aber recht unterschiedlich: So hatte Wien am Freitag mit 90,8 den niedrigsten Wert, während Salzburg mit 186,4 weiterhin eine sehr hohe Zahl aufwies

. Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie in Österreich 411.730 Infektionen. Pro 100.000 Einwohner sind bereits 86 Menschen mit oder an Covid-19 gestorben. Davon sind 389.476 Patienten wieder genesen, in den vergangenen 24 Stunden kamen 1.689 Patienten hinzu, die sich von einer Infektion mit dem Coronavirus wieder erholt haben. Damit gab es 14.596 aktive Fälle, um 240 weniger als am Donnerstag.

Die Zahl der Covid-Patienten, die in einem Krankenhaus behandelt werden müssen, ging um 44 auf 1.747 zurück. Die Zahl der Intensivpatienten blieb gegenüber Donnerstag unverändert auf 298. Am gestrigen Tag waren erstmals seit 1. November 2020 unter 300 Covid-Intensivpatienten verzeichnet worden.

Die meisten Neuinfektionen in absoluten Zahlen gab es in Wien mit 315 vor Oberösterreich mit 258, der Steiermark mit 242 und Niederösterreich mit 233. Kärnten brachte es auf 144 und Salzburg auf 131 Neuinfektionen. Zweistellig blieben Tirol mit 95, Vorarlberg mit 61 und das Burgenland mit 21.

Doch mehr Sterbefälle?

Die Zahl der durch die Corona-Pandemie verursachten Todesfälle könnte etwas höher sein als bisher angenommen. Das zeigen von der Wiener Landesstatistik am Freitag veröffentlichte Berechnungen. Demnach starben im Vorjahr in Österreich 8.400 Menschen mehr als in normalen Jahren. Offiziell wurden aber "nur" etwa 6.500 Corona-Sterbefälle registriert. Bei der Interpretation der Zahlen mahnte Landesstatistiker Ramon Bauer aber zur Vorsicht.

Dass die Corona-Pandemie in Österreich eine hohe "Übersterblichkeit" und einen Rückgang der Lebenserwartung um ein halbes Jahr ausgelöst hat, ist bekannt. Auch die von der Wiener Landesstatistik vorgelegten Daten zeigen, dass ein Gutteil der zusätzlichen Todesfälle im Vorjahr durch Covid-19 erklärbar ist. Allerdings könnte es auch eine "leichte Untererfassung" bei den offiziellen Covid-Todesfällen geben. Denn der gesamte Anstieg der Todesfälle geht über die Anzahl der offiziell registrierten Covid-Sterbefälle hinaus.

"Die Untererfassung könnte daher stammen, dass nicht alle, die an Covid verstorben sind, auf Covid getestet wurden", meint Landesstatistiker Bauer. Er mahnte bei der Interpretation dieser Daten aber zur Vorsicht. Denn der Anstieg der Todesfälle könne auch andere Gründe haben (etwa eine Hitzewelle im Sommer). Mit der sehr starken Grippewelle 2016/17 lässt sich die Corona-Pandemie aus seiner Sicht jedenfalls nicht vergleichen. Denn damals gab es bei den Todesfällen zwar in einzelnen Wochen ähnliche Spitzenwerte, sie hielt aber weniger lange an. In Summe starben also deutlich weniger Menschen.

Im internationalen Vergleich auffällig ist, dass andere Großstädte wie Stockholm und Barcelona durch die erste Welle der Pandemie im Frühjahr deutlich stärker getroffen wurden als Wien. Anders im Herbst: hier stiegen die Todesfälle in Wien (wie auch im Rest Österreichs) stärker an. Ähnlich war aber auch der Trend in osteuropäischen Städten und Italien, wo die Übersterblichkeit im Herbst stärker angestiegen sei, wie Bauer betonte.

(APA)

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